Krailling:Dämpfer für die Windkraft

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Ein Flieger am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die zivile Luftfahrt lehnt eine Anhebung der Radarhöhen ab. Die Gemeinde will nun klagen.

Von Carolin Fries, Krailling

Es geht nur zäh voran mit der Windkraft in Krailling. Vor knapp eineinhalb Jahren wuchs die Hoffnung, als die militärische Luftfahrtbehörde angekündigt hatte, die Mindestradarführungshöhen des Militärflughafens Lechfeld im Flugsektor über dem Landkreis anzuheben. Nun gab es einen Dämpfer: Die zivile Luftfahrt ist dazu nicht bereit. Wie Kraillings Bürgermeister Rudolph Haux (FDP) mitteilt, lehnt das Luftamt Südbayern eine Änderung der Radarhöhen für den Sonderflughafen Oberpfaffenhofen im Anflugbereich ab.

Krailling plant bis zu vier Windräder im Kreuzlinger Forst östlich der Autobahn A96. Die Planung des Ingenieurbüros Sing, das auch die bislang einzigen vier Windräder im Landkreis in Berg geplant hat, reiht vier Anlagen mit jeweils 600 Metern Abstand von Pentenried im Süden bis hinauf nach Germering im Norden aneinander. Alle Standorte sind in Privatbesitz oder gehören den Bayerischen Staatsforsten. Einer liegt auf der Gemeindegrenze zu Gilching, einer knapp in der Nachbargemeinde. Gilching plant zudem zwei Anlagen im Norden des Gemeindegebietes an der Grenze zu Alling und Schöngeising. Diesen insgesamt sechs Anlagen kommt jetzt das Luftamt Südbayern in die Quere.

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Damit wären Windräder im Kreuzlinger Forst zwar nicht prinzipiell ausgeschlossen. Allerdings könnten sie nicht so hoch gebaut werden wie gewünscht. Die Höhe von 240 bis 250 Metern sei jedoch nötig, um die Windräder wirtschaftlich zu betreiben, so Haux. Andere mögliche Standorte für Windkraftanlagen auf Kraillinger Flur gibt es nicht. Der Landkreis hat vor mehr als zehn Jahren Konzentrationsflächen für Windkraft festgelegt. Der Kreuzlinger Forst ist die einzige auf Kraillinger Gemeindegebiet.

Bürgermeister Haux kündigte an, gegen den Ablehnungsbescheid Klage einzureichen, sobald dieser schriftlich im Rathaus vorliege. Auch wolle man politische Möglichkeiten ausschöpfen, "erneuerbare Energien sind schließlich vom Gesetzgeber gewünscht". Fachlich und technisch sei eine Anhebung der Radarhöhen "kein Problem", so Haux. Die Windkraftanlagen sollen nach dem Berger Modell unter Beteiligung interessierter Bürger betrieben werden.

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