Krailling:"Lückenhaft und teilweise irreführend"

Lesezeit: 1 min

Das Gewerbegebiet KIM liegt zwischen Gauting, Krailling und Germering im Kreuzlinger Forst. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Der Bund Naturschutz bemängelt die Informationen zum geplanten Ratsbegehren und lädt zu einer Informationsveranstaltung.

Von Carolin Fries, Krailling

Der Bund Naturschutz (BN) in Krailling stellt die von Bürgermeister Rudolph Haux (FDP) vorgeschlagene Erweiterung der KIM in Frage. "Ist eine Gewerbegebiet-Erweiterung in einen Klimaschutz-Bannwald hinein in Zeiten der Klimakrise, des Artensterbens und des landesweit viel zu hohen Flächenverbrauchs vertretbar?" fragt die Vorsitzende Silvia Roelcke. Und: "Ist die KIM-Erweiterung für Krailling wirklich die einzige Lösung?" Darüber will der Vorsitzende der Starnberger BN-Kreisgruppe Günter Schorn am diesem Montag in Stockdorf mit Fachleuten diskutieren.

Die Gemeinde Krailling möchte die Kraillinger Innovationsmeile (KIM) östlich um sieben Hektar in einen im Landschaftsschutzgebiet gelegenen, ausgewiesenen Klimaschutzwald und Bannwald hinein erweitern. Mit den Erlösen aus dem Verkauf von Grundstücken und den Steuereinnahmen hofft die Gemeinde, die finanziell klamme Lage langfristig beheben und wieder ihre Pflichtaufgaben erfüllen zu können. Mit einem Ratsbegehren sollen die Bürger befragt werden. Ursprünglich sollte die Abstimmung parallel zur Landtagswahl am 8. Oktober stattfinden. Weil die Fragestellung nachgebessert werden musste, ist nun ein neuer Termin im Frühjahr geplant, womöglich gemeinsam mit der Europawahl.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Die BN-Ortsvorsitzende Roelcke bemängelt nun in einer Pressemitteilung, dass "die bisherigen Ratsbegehren-Fragen und Informationen seitens der Gemeinde zur geplanten Gewerbegebiet-Erweiterung lückenhaft, nicht ausgewogen und teilweise irreführend" gewesen seien. Für die Bürger sei auch bei der neuen Frage nicht ersichtlich, dass es sich bei dem gemeindeeigenen ehemaligen Antennenfeld um im Landschaftsschutzgebiet gelegenen, ausgewiesenen Klimaschutzwald und Bannwald handele. Auch lägen weder Gutachten noch Stellungnahmen von Experten vor noch hätten die Bürger die Möglichkeit gehabt, sich selbst vor Ort ein Bild zu machen.

Der BN hat zur Diskussionsrunde Simon Tangerding, Geschäftsführer des Landesverbands Bayern der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), und Hans-Joachim Gulder, den ehemaligen Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Fürstenfeldbruck eingeladen. Zugesagt hat außerdem der Vorsitzende des Grünzugnetzwerks Würmtal (GNW) Herbert Stepp.

Die Informationsveranstaltung des Bundes Naturschutz findet am Montag, 18. September, um 19.30 Uhr im Treffpunkt-Restaurant "Bambus" am Harmsplatz in Stockdorf statt.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusStarnberger See
:Strandbad, frisch gentrifiziert

Im historischen Strandbad Galloth in Berg am Starnberger See haben die Eigentümer die alten Holzkabinen abgerissen und neue Einheiten mit Stromanschluss und Extras errichtet. Vermietet werden sie weiterhin - nun für 300 bis 1500 Euro im Monat.

Von Benjamin Engel und Nila Thiel

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: