Krailling:Gemeinde legt Bauhof still

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Der Bauhof in Krailling im Notbetrieb. Die Fahrzeuge parken momentan im Freien. (Foto: Arlet Ulfers)

Für die Nutzung des Geländes an der Pentenrieder Straße fehlt eine Genehmigung.

Von Carolin Fries, Krailling

Sie haben überall gesucht, doch bislang ergebnislos: Das Gelände des Bauhofs der Gemeinde Krailling ist nach wie vor als landwirtschaftliches Gut im Rathaus eingetragen, nirgendwo ist eine Nutzungsänderung hinterlegt, welche das aktuelle Geschehen zulässt. Das ist formal zwar nur ein Stück Papier, juristisch könnte es jedoch ein großes Problem werden, wie Bürgermeister Rudolph Haux (FDP) und die Geschäftsführung unlängst erfahren haben: Denn sollten sich dort Unfälle ereignen, die Gebäude abbrennen oder gar Menschen zu Schaden kommen, haftet der Rathauschef persönlich. Kurzerhand hat der Bürgermeister den Bauhof darum still gelegt.

"Es ist elektrisch alles abgeschaltet", teilte Haux am Mittwoch mit. Die Fahrzeuge habe man bereits aus der Halle ins Freie gefahren, die Werkstätten würden aktuell leer geräumt. Übergangsweise könne die Gemeinde die Räume der benachbarten Feuerwehr nutzen, das Bauhof-Büro sei bereits umgezogen. Auch die Remise würde ausgeräumt, so Bauamtsleiter Sebastian Beel. "Das Material werden wir teilweise wohl auch in Containern lagern müssen." Er bat um Verständnis, dass die Mitarbeiter aktuell lediglich die Mülleimer im Gemeindegebiet leerten, für Zusatzaufgaben gebe es personell keine Kapazitäten.

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Bereits seit 1993 nutzt die Gemeinde das Gelände als Bauhof. Zunächst wurde das ehemalige landwirtschaftliche Gut von der Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul gepachtet, 2015 hat es die Gemeinde schließlich gekauft. "Damals ging man davon aus, dass es längst eine Nutzungsänderung gibt", so Haux. Einem Planer fiel zuletzt auf, dass dem nicht so ist.

Sollte die Bestimmung auch in den Archiven der Barmherzigen Schwestern nicht auftauchen, muss die Gemeinde formell nachbessern - und auch baulich. Denn die Gebäude erfüllen längst nicht mehr die sicherheitstechnischen Ansprüche. Das Wohnhaus auf dem Gelände mit fünf Einheiten wurde bereits mit einer Brandmeldeanlage aufgerüstet, "das Wohnen soll schließlich weiter möglich bleiben". Im kommenden Jahr werde die Gemeinde dann viel Geld in den Bauhof investieren müssen, so Beel.

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