Kilima:Auf Rekordkurs

Noch ist offen, ob 2023 wieder das bisher wärmste Jahr in der Geschichte des Observatoriums Hohenpeißenberg wird, die bis 1781 zurückreicht.

Wo sich das auslaufende Jahr in der 1781 einsetzenden Temperaturmessreihe von Hohenpeißenberg einreihen wird, bleibt bis Silvester offen. Sicher ist: Global und national wird 2023 wohl als bisher wärmstes Jahr in den jeweiligen Annalen stehen - sind da nicht die Werte der Meteorologen vom Voralpenhügel vernachlässigbar? Doch die Aufzeichnungen dort sind für die Klimaforschung von höchster Bedeutung: Es gibt weltweit keine ältere Station mit unverändertem Kleinklima. Um die Fieberkurve von Hohenpeißenberg zu lesen, braucht es kein Meteorologie-Studium. Mit dem extrem warmen Silvestertag 2022 konnte sich das Vorjahr noch an 2020 und 2018 vorbei auf den ersten Rang unter 243 schieben. Zuvor hatten 2015, 2014 und 2011 den Spitzenplatz eingenommen - im Mittel stellt jedes zweite Jahr einen neuen Rekord auf.

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Heuer fielen zehn der bislang elf registrierten Monate wärmer als im langjährigen Mittel aus, der Herbst war der zweitwärmste seit 243 Jahren. Allerdings folgte prompt am 1. Dezember ein Wintereinbruch mit gewaltigen Schneemassen und zweistelligen Minusgraden. Anders als in Mittel- oder Ostdeutschland äußert sich die Klimakrise im Alpenvorland bislang nicht mit kritischer Dürre. Heuer war auf dem Hohen Peißenberg das Soll an Jahresniederschlag schon im November erfüllt. Doch die Meteorologen dort verzeichnen auch, dass lokale Unwetter immer heftiger ausfallen - wie etwa die riesigen Hagelkugeln, die Ende August in Bad Bayersoien oder Benediktbeuern immense Schäden verursachten. Auch in dieser Hinsicht ist das Fünfseenland heuer mit einem kleineren und einem größeren "Schneechaos" relativ glimpflich davongekommen.

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