Jugendfilmfestival:Kinder an die Kamera!

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Beim Kurzfilmwettbewerb stellen Nachwuchsregisseure im Alter zwischen acht bis 16 Jahren ihre Produktionen im Kino Starnberg vor, die meist zusammen mit Freunden entstanden sind

Von Bettina Sturm, Starnberg

Wer es nicht weiß, rätselt wahrscheinlich länger, so professionell wirken die Landschaftsaufnahmen, die Vertonung und die kleinen Gags. Aber in dem Kurzfilm "Die Bande der knackenden Walnüsse" spielen Kinder nicht nur die Hauptrolle, sie haben die launige Geschichte auch erfunden und umgesetzt, freilich mit der Hilfe von Erwachsenen. Ihre Botschaft: Auf der Alm, da gibt's Umweltsünden. Der in Südtirol entstandene, elfminütige Alpenkrimi gehört zu den Arbeiten, die nun beim Kurzfilmwettbewerb des Kinder- und Jugend-Film-Festival zu sehen sind. Laut Mitorganisatorin Carina Eisner vom Team der Kommunalen Jugendarbeit im Landratsamt sind heuer etwas weniger Filme als 2016 eingereicht worden, elf an der Zahl. Aber die Qualität sei hoch.

Zugelassen waren Arbeiten von jungen Filmemachern im Alter von acht bis 16 Jahren, die meisten Einsendungen kamen von Jugendlichen, die zwischen zehn und 13 Jahre alt sind. Bei dem Wettbewerb gibt es bewusst keine Festlegung auf ein einziges Genre, sodass eine bunte Mischung entstand: Neben Dokus sind auch ein Sport-, ein Trick- und ein Musikfilm, sowie mehrere Kurzfilme zu verschiedenen Themen eingereicht worden, was die Bewertung schwierig macht.

Das Organisations- und Juryteam aus Mitgliedern des Kurzfilmprojekts Starnberg und der Kommunalen Jugendarbeit Starnberg bewertet Kriterien wie den "Roten Faden", an dem die Handlung entlang läuft, die Verständlichkeit und Klarheit für den Zuschauer, die Vermittlung des Themas oder die Frage, ob ein Krimi wirklich spannend ist, um eine Abstufung für die Platzierung der Filme zu schaffen. Eisner betont aber, nicht die Prämierung stehe im Zentrum, sondern das Gesamterlebnis: dass also Filme verschiedener Gruppen auf der großen Leinwand gezeigt werden.

Sie bedauert, dass sich so wenige Schulen am Wettbewerb beteiligen, schließlich komme dem Thema Film in unserer medienbasierten Welt immer größere Bedeutung zu. Eine Behandlung im Unterricht, beispielsweise als Projekt, wäre ohnehin eine Abwechslung im Schulalltag. Das Gros der Filme stammt von kleine Gruppen oder sogar von einzelnen Teilnehmer. Auch die Ansätze, wie geplant und gedreht wird, sind unterschiedlich. So ist der Krimi im Familienurlaub mit einer großen Kinderschar entstanden, ein anderer dagegen als Schulprojekt, die meisten allerdings mit einer Gruppe von Freunden, die gemeinsam Skript und Dreh verwirklichten. Manche nutzten auch das Angebot der Kommunalen Jugendarbeit und liehen sich die Ausrüstung, teilweise schon Anfang des Jahres, um genug Zeit zu haben. Dass Filmemachen viel Kraft braucht, können Kinder und Jugendliche immer wieder beim Planen, Dreh und der Nachbearbeitung des Materials, beim Schnitt, erleben. Aber das Ergebnis auf der großen Kinoleinwand zu sehen, ist die Mühe wert.

Der Kurzfilmwettbewerb an diesem Samstag im Kino Starnberg dauert von 10 bis 12.30 Uhr.

© SZ vom 25.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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