Inning:Auf Erfolgskurs

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Bürgermeister Walter Bleimaier (CSU) zieht Bilanz bei der Bürgerversammlung: Seine Gemeinde hat viele neue Projekte auf den Weg gebracht. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Gemeinde investiert in ihre Infrastruktur und steht trotzdem finanziell gut da

Von Astrid Becker, Inning

Eines kann man dem Bürgermeister Walter Bleimaier und seinem Ratsgremium wohl kaum vorwerfen: Untätigkeit. Die Bilanz, die der Rathauschef vor kurzem vor etwa 100 Inningern über das vergangene Jahr und die gesamte Wahlperiode zog, strotzt jedenfalls nur so vor positiven Nachrichten für die insgesamt etwa 5000 Einwohner der Ammerseegemeinde.

Finanzen

Die Schulden der Gemeinde sind im vergangenen Jahr durch Tilgungsleistungen deutlich gesunken: von 1,63 Millionen auf 1,54 Millionen Euro. Ein Großteil der Schulden selbst ist durch das Mehrfamilienhaus im Ortsteil Buch entstanden, das die Gemeinde vor allem für ihre Mitarbeiter und die Beschäftigten sozialer Einrichtungen im Ort errichtet. Dafür hat Inning einen Kredit in Höhe von etwas mehr als einer Million Euro aufgenommen. Dem stehen aber Einnahmen aus den Mieten entgegen, die zur Refinanzierung des Baus dienen sollen. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag damit Ende 2019 bei 320 Euro. Die Rücklagen der Gemeinde betragen derzeit mehr als sechs Millionen Euro. Die höchsten Einnahmen erzielt die Gemeinde Inning mittlerweile mit fast 4,6 Millionen Euro aus der Gewerbesteuer. Im Vergleich dazu: Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer, viele Jahre lang die höchste Einnahmequelle der Kommune, liegt nun bei rund 4,1 Millionen Euro.

Gewerbe

Gemeldet sind in Inning insgesamt 629 Betriebe, wovon gerade einmal 74 im Interkommunalen Gewerbepark angesiedelt sind, den Inning und Wörthsee miteinander entwickelt haben. Bürgermeister Walter Bleimaier spricht von einer "tollen Breite und Mischung von erfolgreichen Firmen" - bestehend aus einigen internationalen und weltweit agierenden Hightech-Unternehmen und sehr vielen Kleinbetrieben.

Verkehrsüberwachung

Inning ist Mitglied im Zweckverband "Kommunales Dienstleistungszentrum Oberland", der die Überwachung des ruhenden und fließenden Verkehrs übernommen hat. 2019 registrierte die Verkehrsüberwachung mit 3674 Verstößen im ruhenden Verkehr etwa 350 mehr als im Vorjahr. In 14 Fällen parkten Fahrzeuge in Rettungswegen oder auf Parkplätzen für Schwerbehinderte. 3043 Verkehrsteilnehmer waren mit überhöhtem Tempo unterwegs: 2669 kamen mit Verwarnungsgeld davon, 106 kassierten auch noch Punkte in Flensburg. 17 Mal wurde ein Fahrverbot ausgesprochen. Nach Abzug aller Kosten nahm Inning durch die geahndeten Verstöße rund 24 000 Euro ein: "Es wäre schön, wenn dieser Überschuss geringer ausfallen würde und sich die Autofahrer an die Verkehrsregeln halten würden", so Bleimaier. Er kündigte an, dass auch künftig regelmäßig kontrolliert werde.

Kinderbetreuung

Der Hort für Grundschüler ist voll belegt und die Warteliste lang. Daher soll das Angebot ausgeweitet werden. Der Gemeinderat hat den Bau eines neuen Gebäudes beschlossen, unmittelbar bevor steht auch der Teilneubau des Kinderhauses St. Johannes in der Landsberger Straße. Bauherr ist dort die Katholische Kirchenstiftung, einen Großteil der Kosten muss aber die Gemeinde übernehmen: mehr als zwei Millionen Euro. Für die Betreuung der Kinder während der Bauphase ist ein Grundstück in der Nähe der Schule angemietet worden, auf dem nun drei Gruppen in Containern untergebracht werden sollen, eine vierte wird übergangsweise ins alte Sportheim ziehen, dessen Schäden durch das Pfingstunwetter mittlerweile beseitigt sind. Eine weitere Kinderbetreuungseinrichtung ist am Montessori-Gelände geplant, auch dort soll ein Neubau entstehen: Die Planungen dafür sind im Gange.

Pflege

Die Nachbarschaftshilfe Inning bietet ein umfassendes Angebot: Dieses reicht von der häuslichen Hilfe, von Kranken- und Tagespflege, Kinderbetreuung im Hort bis hin zum geselligen Beisammensein für ältere Bürger. Das Gebäude, das erst vor zwölf Jahren errichtet worden war, ist mittlerweile zu klein geworden: ein zusätzlicher Bau für die Tagespflege von Senioren soll daher errichtet werden. Er soll gemeinsam oder parallel mit dem neuen Hort geplant werden.

Feuerwehr und Wasserwacht

Insgesamt hat die Gemeinde im vergangenen Jahr rund 80 000 Euro in die Ausstattung ihrer Hilfsorganisationen gesteckt. Die Feuerwehren Inning und Buch rückten 2019 insgesamt 110 Mal aus für eine technische Hilfeleistung, dazu kamen noch 29 Brand- und 80 Ersthelfer-Einsätze (First Responder). Bei der Feuerwehr Inning sind 43 Erwachsene und 15 Jugendliche aktiv, im Ortsteil Buch sind es 34 Erwachsene und elf Jugendliche.

Umwelt

Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck haben auf Initiative der Zweiten Bürgermeisterin Monika Schüßler-Kafka in Stegen eine Ladesäule mit zwei Ladestellen für Elektroautos aufgestellt, eine zweite soll folgen. Mittlerweile ist die Beleuchtung in einigen Straßen auf LED umgestellt worden, das soll auch in Zukunft weitergeführt werden. Öffentliche Rasenstreifen werden seit 2018 immer häufiger in Blühstreifen umgewandelt, um Insekten mehr Lebensräume und Nahrung zu bieten. Was am Kreisel am südlichen Ortsrand begonnen hatte, soll sukzessive auf das ganze Gemeindegebiet und den Interkommunalen Gewerbepark ausgeweitet werden. Die Gemeinde verfügt über 14 ökologische Ausgleichsflächen auf einer Gesamtfläche von mehr als 13, 1 Hektar.

© SZ vom 27.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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