Hitzewelle lässt Pegel sinken:Knappes Nass

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Der Pegel des Trinkwasserspeichers von Feldafing und Pöcking sinkt bedenklich, das Trinkwasser wird knapp. Hauptursache ist das Rasensprengen.

Christiane Bracht und Otto Fritscher

Wenn die Hitzewelle anhält, wird in Feldafing und in der Nachbargemeinde Pöcking das Trinkwasser knapp. Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim fordert die Villen- und Hausbesitzer schon mal vorsorglich auf, das Rasensprengen einzustellen. Denn im Bewässern der zahlreichen Gärten im Ort sieht Sontheim die Hauptursache für den hohen Wasserverbrauch. Der ist so hoch, dass der Wasserspeicher am Kalvarienberg nachts nicht mehr komplett aufgefüllt werden kann, der Pegel also langsam absinkt. "Im schlimmsten Fall kriegen war das benötigte Wasser nicht mehr her", fürchtet Sontheim. Schon im heißen Sommer 2006 sei der Speicher fast leer gewesen.

Feldafing hat zusammen mit der Nachbargemeinde Pöcking eine eigenständige Wasserversorgung. Drei Brunnen, in Wieling, Aschering und Garatshausen, dienen der Versorgung. Normalerweise sind zwei in Betrieb, der dritte fungiert als Notversorgung. "Zurzeit sind alle drei Pumpen in Betrieb", sagt Sontheim. Um ein Austrocknen der Wasserversorgung zu vermeiden, sollen die Hausbesitzer nun keine Rasenflächen mehr sprengen. "Auch wenn das Gras mal braun wird, das wächst schon wieder nach", sagt Sontheim lakonisch. Intensives Besprengen einer Rasenfläche von 100 Quadratmetern verbraucht bis zu 60000 Liter Wasser im Jahr.

Einen Anschluss an die großräumige Wasserversorgung, die die meisten Gemeinden im Landkreis versorgt, will Sontheim aber nicht. "Da wehren wir uns mit Händen und Füßen. Wir haben nämlich ein hervorragendes Trinkwasser, das wir nicht verpanschen lassen."

In Gilching ist man indes froh, endlich an den Zweckverband angeschlossen zu sein. Denn damit kann man der Hitzewelle gelassen entgegensehen: Wasserknappheit ist jetzt kein Thema mehr. Auch wenn der Verbrauch jüngst stark angestiegen ist. Am Montag vor einer Woche brauchten die Gilchinger noch 2600 Kubikmeter, am Montag dieser Woche waren es bereits fast 1000 Kubikmeter mehr. "Wir bekommen täglich 420 Kubikmeter Wasser vom Zweckverband geliefert und können bei Bedarf jederzeit mehr ordern", erkärt der technische Leiter des Gilchinger Wasserwerks Albert Pfannes.

Auch der AWA-Ammersee ist weit entfernt von einem Notstand. "In den vergangenen Monaten hat es so viel geregnet, dass die Wasserstände trotz dreiwöchiger Hitze immer noch höher sind als im vergangenen Jahr um diese Zeit", sagt Vorstand Hermann Doblinger. Und der Würmtalzweckverband hat inzwischen zwölf Brunnen für die Wasserversorgung von Gauting, Krailling, Planegg und Gräfelfing. Je nach Bedarf werden laut Geschäftsführer Klaus Krüger Brunnen zugeschaltet.

© SZ vom 17.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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