Hartz IV:Jobben für Feldafing

Langzeitarbeitslose sollen in der Feldafing "sinnstiftende Arbeit" verrichten. Es gibt schon eine ganze Reihe von Ideen.

Otto Fritscher

Es geht ihm darum, nicht einfach irgendwelche Kurse für Langzeitarbeitslose durchzuführen. "Sinnstiftende Arbeit" will Gerhart Schindler anbieten. Er ist der Geschäftsführer des Starnberger Jobcenters, das sich um die Hartz-IV-Empfänger kümmert.

Langzeitarbeitslose sollen "sinnstiftende Arbeit" leisten - Feldafing macht den Anfang. (Archiv)  (Foto: AP)

Sinnvolle Arbeit hat für Schindler einen doppelten Nutzen: Sie motiviert die Arbeitslosen stärker als das sechste Seminar zum Thema "Wie stelle ich mich richtig vor?", und die Allgemeinheit profitiert von den Projekten. So haben Hartz-IV-Empfänger etwa im benachbarten Landkreis Weilheim-Schongau in fast zweijähriger Arbeit einen Erlebnis-Golfplatz in der Nähe des Dietlhofer Weihers angelegt - und auch gepflegt. Die Erfahrungen sind laut Schindler so gut, dass er solche Projekte auch im Landkreis Starnberg auf den Weg bringen will.

Den Anfang macht Feldafing. Dem dortigen Gemeinderat stellten Schindler und Christian Soyer vom Berufsförderzentrum Weilheim (bfz) ihre Ideen vor. So könnten etwa auf dem Bahnhofshügel ein kleiner Golfplatz, ein Kinderspielplatz, eine Halfpipe für Skater, oder auch ein kleiner Natur-Erlebnispfad angelegt werden. "Die Gemeinde kostet das kein Geld, lediglich der Bauhof könnte das Material zur Verfügung stellen", erläuterte Schindler.

Bei den Feldafinger Gemeinderäten stieß das Projekt auf einhellige Zustimmung. In der Diskussion entwickelten sie gleich eine Reihe von Vorschlägen, vom Ausbau der Jugendräume bis hin zur Gestaltung der Freiflächen beim Montessori-Kindergarten.

Bei Bauprojekten werden oft örtliche Handwerker als verantwortliche Lehrkräfte genommen. Diese haben schon den einen oder anderen Langzeitarbeitslosen, von dessen Fähigkeiten sie sich während des Projekts überzeugen konnten, eingestellt. Nun soll sich die Gemeindeverwaltung in Absprache mit den Feldafinger Vereinen Gedanken machen, welche Projekt konkret angegangen werden. (Kommentar)Otto Fritscher

© SZ vom 18.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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