Verkehr:Schon wieder ein schwerer Unfall auf der Unterbrunner Umgehung

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Vier Zusammenstöße in sechs Monaten, genau an der gleichen Stelle: Diesmal bleibt es an der Auffahrt bei Frohnloh glücklicherweise bei einem hohen Sachschaden.

Von Michael Berzl, Gauting

Eine der drei Einmündungen in die Unterbrunner Umgehung erweist sich als besonders tückisch. Am Donnerstagabend hat es bei Frohnloh wieder einmal gekracht, berichtet die Gautinger Polizei. Diesmal ist es bei Sachschaden geblieben, doch im Januar wurden bei einer Karambolage an der gleichen Stelle vier Menschen schwer verletzt. Innerhalb von nur einem halben Jahr ist es bereits der vierte Unfall an der Ausfahrt Nord, und der Ablauf ist immer sehr ähnlich.

Die Polizei will das Geschehen an der Einmündung deshalb nun genau im Auge behalten, kündigt Martin Heinrich, der stellvertretende Inspektionsleiter in Gauting an. Immer wieder gebe es dort vorsorglich Geschwindigkeitsmessungen. "Momentan kracht es da relativ oft", stellt der Polizeihauptkommissar fest. Obwohl der Bereich eigentlich sehr übersichtlich ist. Am Donnerstag wollte ein 26-jähriger Mann aus Gilching bei der Ausfahrt Nord mit seinem Pick-up nach links in Richtung Frohnloh und Unterbrunn abbiegen und übersah dabei einen entgegenkommenden Wagen. Der 19-jährige Autofahrer, der aus Richtung Starnberg kam, konnte den Zusammenstoß nicht mehr verhindern und rammte mit seinem Wagen das Heck des schweren Pick-up. Die beiden Fahrer überstanden den Zusammenstoß unverletzt, der Gesamtschaden beläuft sich nach Angaben der Polizei auf etwa 17 000 Euro. Das Auto musste abgeschleppt werden.

Auch dieser Unfall ist nach einem Muster abgelaufen, das den Beamten in Gauting schon bekannt ist: Ein aus Richtung Gilching kommender Autofahrer will bei Frohnloh nach links abbiegen, missachtet dabei aber den Gegenverkehr. Gerade im Berufsverkehr sind auf der Umgehungsstraße, die zu einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung zwischen Lindauer und Garmischer Autobahn geworden ist, zeitweise ganze Fahrzeugkolonnen unterwegs. Autofahrer versuchten dann manchmal, eine Lücke zu nutzen, um abzubiegen, mutmaßt Inspektionsvize Heinrich. Wenn dann der Abstand falsch eingeschätzt wird oder ein Fahrzeug schneller als erwartet herannaht, kommt es zum Zusammenstoß.

Genau so war das auch bei dem schweren Unfall im Januar mit vier Schwerverletzten. Da wollte ein 29-jähriger Mann aus München ebenfalls nach links abbiegen und hatte dabei einen entgegenkommenden Wagen übersehen. Bei dem Zusammenstoß wurde seine 22-jährige Beifahrerin im Autowrack eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Mehr als 50 Helfer waren im Einsatz, die Staatsstraße war mehr als vier Stunden lang gesperrt. Bei zwei weiteren Unfällen im vergangenen September und Oktober blieb es bei leichten Verletzungen und Sachschäden.

Die Verkehrsfachleute bei der Polizei wollen nun das weitere Geschehen an der neuralgischen Stelle genau beobachten. Es könnte ein Thema für die Unfallkommission werden, die einmal im Jahr zusammenkommt. Außer der Polizei sind daran Vertreter des Starnberger Landratsamts und der jeweiligen Baulastträger beteiligt.

© SZ vom 30.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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