Gauting: Tempo 30 gefordert:"Da rauschen 300 Kieslaster durch"

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Weniger Durchgangsverkehr - und die, die fahren, sollen das Tempo drosseln: Eine Bürgerinitiative möchte in Gauting Tempo 30 durchsetzen. Ein Gespräch mit dem Initiator.

Blanche Mamer

Vor einem Jahr, nach dem tödlichen Unfall eines Jugendlichen an der Münchener Straße in Gauting, gründeten Arthur Mattejat und Heinrich Moser die Bürgerinitiative "Pro Gauting". Ihr Ziel ist, die Verkehrssituation in Gauting zu verbessern und generell Tempo 30 einzuführen. Blanche Mamer fragte Arthur Mattejat, was die Initiative erreicht hat und an welchen Zielen sie festhält.

Eine Bürgerinitiative möchte in der gesamten Gemeinde Gauting Tempo 30 einführen - wie hier in Taufkirchen im Hohenbrunner Weg. (Foto: Claus Schunk)

SZ: Herr Mattejat, Sie haben Ihre Ziele zur Verkehrsberuhigung mit großem Nachdruck vertreten. Haben Sie etwas erreicht?

Arthur Mattejat: Wir haben einiges bewegt, aber wenig erreicht.

SZ: Sie kennen die Bedingungen in der Gemeinde Gauting jetzt besser als zu Beginn Ihres Engagements. Was hält sich denn auf Ihrer Muss-Liste?

Mattejat: Das Wichtigste für uns bleibt, den Durchgangsverkehr zu verringern und Tempo 30 durchzusetzen. Auch auf den Durchgangsstraßen! Wir wissen, dass das nicht einfach sein wird, doch wir finden, dass das Anliegen mit Nachdruck verfolgt werden muss. Von allein kommt die Regelung bestimmt nicht. Wir werden auch weiterhin für eine Verkehrsberuhigung auf der Ammersee- und der Bahnhofstraße kämpfen, wo an manchen Tagen bis zu 300 Kieslaster durchrauschen. Sorgenkinder bleiben auch der Münchner Berg und die Münchener Straße. Es bleibt viel zu tun.

SZ: Haben Sie etwas Konkretes geschafft?

Mattejat: Wir sind sehr zufrieden, dass jetzt der ideale Standort für die Bedarfsampel an der Münchener Straße gefunden wurde.

SZ: Was halten Sie von dem Plan der Gemeinde, ein Verkehrskonzept in Auftrag zu geben?

Mattejat: Für die Germeringer Straße haben wir das wegen des entstehenden Schulzentrums von Anfang an gefordert. Dass das Gesamtkonzept durch einen Spezialisten erstellt werden soll, begrüßen wir sehr. Wir führen es auch auf unsere Aktivitäten zurück, dass der Auftrag jetzt vergeben wurde.

SZ: Was ist mit dem Urteil des Verwaltungsgerichtes, das Tempo 30 auf der Schrimpfstraße verhindert?

Mattejat: Das Urteil betrifft nicht nur die Schrimpf-, sondern auch die Römerstraße. Die Umstände haben sich stark geändert. Das Urteil würde heute in der Form wie vor 13 Jahren nicht mehr gefällt werden. Das Allgemeinwohl muss vor Einzelinteressen stehen. Es wäre wünschenswert, dass die Gemeinde ihre Gestaltungsmöglichkeiten mehr nutzt, und Entscheidungen übergeordneter Behörden und Gerichte nicht einfach ohne Widerspruch hinnimmt. Beim Urteil über die Schrimpf-/Römerstraße war das so.

© SZ vom 21.08.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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