Machbarkeitsstudie:Ein neues Haus für die Gautinger Feuerwehr

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Eng, verschachtelt, veraltet: Gautings Feuerwehr muss mit räumlichen Bedingungen zurechtkommen, die nicht mehr ganz zeitgemäß sind. (Foto: Georgine Treybal)

Ein Ingenieurbüro aus Abensberg empfiehlt, am bisherigen Standort an der Münchner Straße zu bauen und schätzt die Kosten auf 16 Millionen Euro.

Von Michael Berzl, Gauting

Polizei und Feuerwehr in Gauting nutzen gemeinsam ziemlich alte Gebäude an der Ortsdurchfahrt. Die Häuser an der Münchner Straße entsprechen in vielerlei Hinsicht nicht mehr heutigen Anforderungen, ihre Tage sind gezählt. Der Neubau für die Polizei entsteht gerade, und die Feuerwehr soll ebenfalls neue Räume bekommen - so wie es aussieht, auf dem bisherigen Standort. Das empfiehlt jedenfalls das Ingenieurbüro K-Plan aus Abensberg, das im Auftrag der Gemeinde eine Machbarkeitsstudie angefertigt hat. Wann der Bau beginnen soll, ist aber noch völlig offen.

Die Kosten für das neue Feuerwehrhaus belaufen sich voraussichtlich auf etwa 16 Millionen Euro, erklärte Teamleiter Hans Gruber, der zusammen mit Firmengründer Hanns-Peter Kirchmann nach Gauting gekommen war, um die Studie vorzustellen. Das Ingenieurbüro K-Plan ist einschlägig erfahren und plant Feuerwehrhäuser in ganz Deutschland. Bis zu 40 Stück sind es laut Kirchmann pro Jahr. Dank dieser Erfahrungswerte könne das Büro auch belastbare Kostenschätzungen vorlegen, entgegnete Kirchmann auf einen Einwand von Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU), dass solche Angaben in der Regel überschritten werden.

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Sehr eindeutig äußert sich das Büro hinsichtlich des Standorts: Ein Neubau auf dem aktuell genutzten Grundstück sei die bessere Variante, auch wenn dann für die mindestens zweijährige Bauzeit eine Übergangslösung auf einem Ausweichgrundstück nötig wäre. Da sei sich K-Plan auch einig mit den Fachleuten bei der Regierung von Oberbayern und den Feuerwehrleuten selbst. Zur Verfügung steht eine Fläche von gut 3400 Quadratmetern.

Die Machbarkeitsstudie sieht ein Gerätehaus mit Platz für ein Dutzend Einsatzfahrzeuge vor, dazu Waschhalle, Werkstätten, Umkleiden, Lagerräume und ein Schlauchturm. In einer Tiefgarage mit mindestens 20 Parkplätzen können die Feuerwehrleute bei Einsätzen und Übungen ihre Autos abstellen. Im Obergeschoss sind unter anderem Schulungs-, Verwaltungs- und Besprechungsräume vorgesehen, auch ein "Florianstüberl" für gesellige Anlässe soll es geben.

"Gewisser Zeitdruck": Gautings Feuerwehr-Kommandant Alexander Jung hätte lieber bald als in ferner Zukunft ein neues Feuerwehrhaus. (Foto: Arlet Ulfers)
Lagerraum in einem Dauerprovisorium: Werkzeug wird in einem Container aufbewahrt. (Foto: Georgine Treybal)
Ein neues Feuerwehrhaus an der Münchner Straße könnten nach den Vorstellungen des Ingenieurbüros K-Plan so aussehen. (Foto: Zeichnung: K-Plan)

K-Plan hat auch einen Alternativ-Standort auf der sogenannten Postwiese ganz in der Nähe untersucht: Dort befindet sich ein Kindergarten in einem Containerkomplex, den Hang nutzen Kinder gerne als Schlittenberg. Doch das Grundstück kommt laut Gruber nicht infrage. Nach einer Besprechung bei der Bezirksregierung sei klar gewesen: "Dieses Grundstück ist einfach nicht geeignet. Ein Neubau wäre dort nicht förderfähig." Ein Grund war die Erschließung von der Gleixnerstraße, "eine Katastrophe", so Gruber. Eine hohe Böschung würde weitere Probleme bereiten.

Auf Basis dieser Empfehlungen hat der Gemeinderat nun einstimmig beschlossen, das Projekt auf dem Grundstück an der Münchner Straße weiterzuverfolgen. Dass die räumliche Situation der Gautinger Feuerwehr verbessert werden muss, ist schon seit Jahrzehnten Thema. Doch wann es so weit sein wird, ist weiterhin nicht absehbar. "Ich wünsche der Feuerwehr, dass Sie bald bauen", sagte Planer Kirchmann zum Abschied zu den Gemeinderäten. "Das wünschen wir uns auch, aber das ist eine Frage unserer Leistungsfähigkeit", entgegnete Bürgermeisterin Kössinger mit Blick auf die Finanzen ihrer Kommune.

"Ein gewisser Zeitdruck ist da", sagt Kommandant Alexander Jung und spricht damit im Namen von fast 100 aktiven Mitgliedern und 25 Jugendlichen. Das jetzige Gebäude, das in den Dreißigerjahren errichtet und mehrfach umgebaut wurde, sei in einem "sehr schlechten Zustand".

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