Gauting:Besuch aus Papua

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Joel Brodersen von der evangelischen Jugend Planegg und Nancy Bidang betrachten die aktuelle Ausstellung (Foto: Nila Thiel)

Zwischen Gauting und Ogelbeng werden Beziehungen gepflegt

Von Blanche Mamer, Gauting

Was verbindet die Christuskirche in Gauting ausgerechnet mit Papua-Neuguinea? Eine berechtigte Frage, auf die eine Ausstellung im Walter-Hildmann-Haus und der Besuch einer Delegation von vier Vertretern der Lutherischen Kirchen der Südseeinseln am vergangenen Samstag aufklärten. Wer weiß schon noch, dass die Inselgruppe im Norden Australiens von 1884 bis 1914 deutsche Kolonie war und von deutschen Missionaren christianisiert wurde. 1975 erlangte der östliche Teil der Inselgruppe als Papua-Neuguinea die Unabhängigkeit, während der westliche Teil heute zu den Philippinen gehört, doch seine Verbindungen zu den deutschen Kirchen haben über die Jahrzehnte gehalten.

Das Dekanat Fürstenfeldbruck, zu dem Gauting gehört, unterhält seit Ende der 1960er Jahre einen Austausch mit der Insel Karkar. Und Gauting verbindet eine Partnerschaft mit dem theologischen Seminar Ogelbeng auf der Hauptinsel, die beipielsweise von der Gautingerin Maria von Taube aktiv gefördert wurde. Die beiden Gautingerinnen Hildegard Münstermann und die Ärztin Ingeborg Lagally vom Arbeitskreis Partnerschaft, Entwicklung und Mission im Dekanat FFB gehörten 2004 zur ersten Gruppe von offiziellen Besuchern in der Mission. "Unser Partner-Kirchenbezirk Karkar ist eine hügelige Vulkaninsel mit etwa 70000 Einwohnern, 46 evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden, Grundschulen, einer Sekunarschule und einem Krankenhaus, in dem hauptsächlich deutsche Ärzte im Einsatz sind. Unter der Leitung von Dekanatsmissionspfarrer Christian Dittmar aus Grafrath und Pastor Daniel Baniwap, Agub Gabol, Sekretär und Organisator beim Kirchenbezirk Karakar, Buken Dungo, Sekretärin der Frauenarbeit, Sozial- und Gesundheitfürsorge in Karkar, sowie Nancy Bidang, Leiterin des Dekanats und Beauftragte für Frauenarbeit auf der kleineren vorgelagerten Insel Bagabag. Nach Gauting gekommen. Ohne jede Wünsche, betont Münstermann. Als Dank für die Unterstützung beim Bau eines Kindergartens vor vielen Jahren, haben die Frauen einen Teppich geknüpft.

Ein großes Problem für die Inseln sei der Klimawandel und der geplante Tiefseebergbau, etwa 30 Kilometer entfernt von der kleineren Insel Bagabag, erzählt Nancy Bidang. Sie befürchtet, dass ihre Heimat im Meer versinkt, sobald der Untersee-Bergbau beginnt. Alle Einrichtungen, Maschinen und Zuleitungen sind schon vor Ort, alles ist bereit für den Abbau, hauptsächlich von Mangan. Ob die vehementen Proteste der Anliegerinseln den Start verhindern können, ist nicht sicher.

Immer wieder entdecken Jugendliche aus dem Würmtal ihr Interesse für die Südseeinseln. Wie Joel Brodensen aus Planegg, der nach dem Abitur über die Organisation "Mission Eine Welt" ein freiwilliges Auslandsjahr in Neuguinea abgeleistet hat.

© SZ vom 09.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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