Fünfseen-Filmfestival:Schweizer Helden zum Auftakt

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Tragikomödie mit Asylbewerbern eröffnet das Cineasten-Fest

Schweizer Helden? Den meisten fällt auf Anhieb Wilhelm Tell ein. Einigen anderen vielleicht noch der berühmte Lawinenhund Barry. Aber es gibt natürlich noch andere Heroen, der Regisseur Peter Luisi zeigt sie in seiner Tragikomödie "Schweizer Helden": Asylbewerber und die Hausfrau Sabine (Esther Gemsch), die seit kurzem von ihrem Ehemann getrennt ist. Um Anerkennung zu bekommen, verfällt sie in der Weihnachtszeit auf die tollkühne Idee, mit Flüchtlingen die Geschichte von Wilhelm Tell aufzuführen. Sie ist mit der Inszenierung völlig überfordert, ihre Schauspieler sind es auch. Doch der geplante Theaterabend löst unerwartet einen Medien-Hype aus. Beim Fünfseen-Filmfestival von 29. Juli bis 9. August mit zwei Welt- und 13 Deutschlandpremieren ist die humorvolle Geschichte über Toleranz und Menschlichkeit, die auf eine wahre Begebenheit zurückgeht, als Eröffnungsfilm zu sehen. Denn Festivalchef Matthias Helwig will ein Thema ins Zentrum rücken, "das die Gesellschaft momentan beschäftigt wie kaum ein anderes": den Austausch mit anderen Kulturen.

Im Landkreis Starnberg werden Ende dieses Jahres voraussichtlich knapp 1800 Asylbewerber leben. Das Filmfestival will deshalb ein Zeichen setzen, heißt es in einer Pressemitteilung. So sind zum Eröffnungsabend am Mittwoch, 29. Juli, 18.30 Uhr, in der Schlossberghalle neben Luisis Hauptdarstellern und Ehrengästen auch Flüchtlinge aus aller Welt eingeladen, die im Landkreis Starnberg Asyl beantragen. "Schweizer Helden" läuft parallel auch im Kino Starnberg und wird am 30. Juli, 20.15 Uhr, noch einmal in Herrsching gezeigt. Beim 9. Festival sind mehr als 100 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zu sehen. Ehrengast ist Michael Verhoeven, eine Retrospektive auf sein Werk steht ebenfalls auf dem Programm. Außerdem kommen Edgar Reitz, der Heimat-Regisseur, und als Special Guest Karl Markovics ("The Grand Budapest Hotel"). Das komplette Programm ist inzwischen im Internet unter www.fsff.de zu finden.

© SZ vom 14.07.2015 / sum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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