Feldafing:Alte Post, neue Planung

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Das Alte Post-Gelände mit der charakteristischen Malerei ist seit Jahren Streitthema in der Gemeinde. (Foto: Nila Thiel)

Seit Jahren schwelt der Konflikt um die Zukunft des knapp 100 Jahre alte Postgebäudes. Nun zeichnet sich eine Lösung ab.

Im jahrelangen Konflikt um die Bebauung des Alte Post-Areals in Feldafing scheint sich eine Lösung anzubahnen. Nachdem das Verwaltungsgericht den Bebauungsplan aus dem Jahr 2018 für unwirksam erklärt hatte, soll nun ein neues Bebauungsplan-Verfahren eingeleitet werden. Dies hat der Gemeinderat am Dienstag einstimmig beschlossen. In den Umgriff wird auch die gemeindeeigene Grünfläche zwischen der Alten Post und dem Bahnhof einbezogen. Dort soll nach den Plänen der Gemeinde einmal ein Verwaltungsgebäude entstehen, da das Rathaus im historischen Bahnhofsgebäude aus allen Nähten platzt.

Nach dem Wunsch der Gemeinde soll das knapp 100 Jahre alte Postgebäude aus dem Jahr 1930 mit der ortsprägenden Malerei am Giebel erhalten werden. Das ist schwierig, da es nicht unter Denkmalschutz steht. Der Bau steht erhöht direkt an der Kurve zum Eingangsbereich des neuen Ortszentrums mit Rathaus und Kinderhaus. Ein weiteres Problem ist nach Angaben von Bürgermeister Bernhard Sontheim, dass sich auf dem Areal noch ein Gebäude der Telekom befindet, in dem der Hauptverteiler-Netzknoten für Feldafing, Pöcking, Traubing und Machtlfing untergebracht ist. Auch wenn Feldafing im kommenden Jahr Glasfaseranschlüsse bekommen soll, werden die Kupferkabel nach Angaben des Rathauschefs noch etwa 20 Jahre lang benötigt. Die Telekom wäre zwar bereit umzuziehen, doch die Kosten werden auf bis zu einer Million Euro geschätzt. Dies müsste der Eigentümer bezahlen, der das Areal laut Sontheim allerdings aus diesem Grund günstig erwerben konnte.

Zeitweise wurde der Gemeinde vorgeworfen, hier den Bau von Wohnungen zu blockieren. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Nach einem ersten groben Bebauungsplankonzept könnten drei Einzelgebäude entstehen, ohne dass das Hauptverteilergebäude der Telekom davon berührt würde. An der Bahnhofstraße könnte im Erdgeschoss Gewerbe entstehen, wobei jedoch Vergnügungsstätten, Beherbergungsbetriebe, Tankstellen und Ferienwohnungen ausgeschlossen werden. Der Gehweg und die Parkplätze in der Bahnhofstraße blieben erhalten. In den hinteren Gebäuden sind Wohnungen geplant. Nach den Vorstellungen des Investors sollen insgesamt 16 Wohneinheiten gebaut werden. Erst wenn es zu einer Einigung mit dem Eigentümer kommt, werden das Verfahren fortgesetzt und die Details festgelegt. Doch es gibt Grund zur Hoffnung. Denn erste Gespräche mit dem Investor sind Sontheim zufolge positiv verlaufen.

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