Einsturzgefährdete Kirche:Sanierung oder Abriss

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Die Zukunft der einsturzgefährdeten Heilig-Geist-Kirche in Breitbrunn bleibt offen.

Von Marcella Rau, Breitbrunn

Die Zukunft der Heilig-Geist-Kirche bleibt weiter völlig ungewiss. Eine Sanierung ist wohl möglich, wie Kirchenpfleger Christoph Welsch nun erklärt. Ob es aber tatsächlich dazu kommt, bleibt fraglich.

Seit Oktober vergangenen Jahres ist die Kirche nun gesperrt. Eine Untersuchung des Bistums Augsburg hatte damals ergeben, dass das Gebäude vom Einsturz bedroht sei. Schuld ist der Holzleim, mit dem die Träger der zeltförmigen Dachkonstruktion verklebt sind. Es ist der gleiche, der 2006 zum Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall führte, bei der 15 Menschen ihr Leben verloren. Eine weitere Nutzung der Kirche wurde damit undenkbar, niemand wolle dafür die Verantwortung tragen, so Pfarrer Simon Rapp.

Besonders dort, wo der Holzleim starken Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit ausgesetzt ist, verliert das Material im Laufe der Zeit seine Klebewirkung, erklärt Welsch. Auch in der Heilig-Geist-Kirche, die sich durch ihr schwarzes Dach im Sommer stark aufheizt, und deren Kaltdachkonstruktion die Bildung von Feuchtigkeit begünstigt, hat der Leim so im Laufe der Zeit etwa 50 Prozent seiner Festigkeit eingebüßt, wie genauere Untersuchungen ergeben haben. Hinzu kommt, dass einige geschlossene Konstruktionen im die Dach eingelassen sind, deren Zustand gar nicht ersichtlich ist.

In der Zwischenzeit wurden Statiker hinzugezogen, um zu klären, wie nun weiter mit dem Gebäude verfahren werden soll. Generell gebe es zwei Möglichkeiten, das Dach zu stabilisieren, erklärt Welsch. Entweder müsse man zusätzliche Holzbalken einbringen, um es abzustützen, oder aber gleich einen komplett neuen Unterbau im Kirchenraum anbringen. Wie viel das ganze kosten soll, ist im Moment noch völlig unklar, und damit auch das weitere Vorgehen. Zumal auch andere Alterserscheinungen der Kirche, die 1971 geweiht wurde, zu schaffen machten und eine Generalsanierung notwendig sei, so Welsch.

Wenn man das Ganze realistisch betrachte, erklärte der Kirchenpfleger, sei im Moment und in Anbetracht der finanziellen Situation der Kirchengemeinde alles andere als sicher, dass das Gebäude tatsächlich erhalten bleiben kann. Man halte sich vielmehr alle Optionen offen. Auch ein Abriss des Gebäudes kann also nicht ausgeschlossen werden. Genaueres, so Welsch, werde man aber erst in einem halben Jahr wissen.

© SZ vom 03.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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