Dießener Töpfermarkt:Highlight-Tage für Keramikliebhaber

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Eröffnung des Töpfermarktes: Die Trachtengruppe des Heimat- und Trachtenverein 'D'Ammertaler' Dießen/St. Georgen führt die Gäste traditionell zu den Ständen. (Foto: Arlet Ulfers)

Der Dießener Töpfermarkt lockt auch in diesem Jahr wieder Besucher und Aussteller aus ganz Europa an. Zur Eröffnung kommt ein prominenter Gast - und auch sonst wartet die ein oder andere Überraschung.

Von Renate Greil, Dießen

Eine Erkenntnis hat Marktleiter Wolfgang Lösche schon vor der Eröffnung des Dießener Töpfermarktes gewonnen: Eine neue Generation Keramikliebhabende wächst derzeit heran, die es zum Beispiel wieder wertschätzt, aus handgefertigten Gefäßen Tee zu trinken. Die Möglichkeit dafür, die eigene Sammlung zu erweitern, bekommen Jung und Alt wie immer von Christi Himmelfahrt an: Am 18. Mai wird der diesjährige Töpfermarkt eröffnet, der bis zum 21. Mai läuft. Was Lösche für die 21. Ausgabe einer der größten Veranstaltungen im Fünfseenland alles anzubieten hat? Nach eigenen Angaben "wirklich total spannende" Angebote.

Der Markt gilt als einer der größten Keramikmärkte Europas, mehr als 160 Keramiker aus vierzehn Ländern werden heuer in den Seeanlagen erwartet. Zur Eröffnung wird Landtagspräsidentin Ilse Aigner mit dem Dampfer anreisen und dann mit der Dießener Bürgermeisterin Sandra Perzul den Startschuss für den Markt auf der neuen "Rialtobrücke" geben. Die Bürgermeisterin freut sich auf vier "Highlight-Tage" für den Ort, an denen auch die Geschäfte geöffnet haben.

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Marktleiter Lösche hat aus dem Kreis der Neubewerbungen in diesem Jahr insgesamt 23 neue Aussteller aufnehmen können, die alle vor einem Expertengremium bestehen müssen. Darunter sind auch junge Werkstätten und internationale Aussteller aus Italien und Tschechien. Ansonsten sind wieder viele bewährte Töpfereien dabei. Neu dabei ist ein Ehepaar aus Kiew, auch aus Großbritannien sind zwei Töpfer gemeldet. Inzwischen sei bereits auch die nächste Generation mit Ständen dabei, erzählt Lösche, der selbst aus einer alteingesessen Töpferdynastie stammt. Zum 100. Geburtstag des Dießener Keramikers Ernst Lösche, der 2010 verstarb, wird es eine Sonderausstellung mit Werken aus den 1950er und 1960er Jahren im Garten der Keramikwerkstatt Lösche geben.

Mit Young-Jae Lee aus Essen und Johannes Nagel aus Halle stellen zudem zwei international gefragte Keramiker aus. Lees Arbeiten werden im Kulturforum im Blauen Haus gezeigt, Nagels Schau wird im Taubenturm präsentiert. Der Keramiker studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale. Die dortige Keramikklasse ist nun im zweiten Jahr auf dem Markt präsent und auch die Keramikschule aus Landshut informiert über Ausbildungsmöglichkeiten.

Im Ausstellungspavillon lautet das Thema diesmal Tee-Keramik. Eine Teegalerie aus München wird die Zubereitung von chinesischen und japanischen Teesorten zelebrieren und erklären. Passende Teegefäße, auch von Keramikern aus der Region, werden im Pavillon angeboten und natürlich dürfe der Tee auch getrunken werden, sagt der Marktleiter.

Für alle, die sich Hoffnung auf das Preisgeld machen, gibt es eine gute Nachricht

Außerdem gibt es wieder den Dießener Keramikweg von der Fischerei bis auf den Klosterberg und nach St. Georgen. Von "Keramiklegende" Klaus Schultze vom Bodensee sind Arbeiten im "Kunststück" zu sehen. In der Töpferei Höfle kann man eine Werkstattausstellung besuchen und im Traidtcasten werden die Wettbewerbsarbeiten zum Dießener Keramikpreis gezeigt. Über sechzig Bewerbungen seien schon zum diesjährigen Thema "Form und Technik - Gedreht Gebaut Geformt Gegossen" eingegangen, erzählt Lösche.

Eine erfreuliche Nachricht gibt es außerdem für alle Beteiligten des Töpfermarktes, die sich Hoffnungen auf das Preisgeld ausmalen: Dieses nämlich hat die Firma Rohde, die den Preis stiftet, in diesem Jahr auf 5000 Euro erhöht. Manchmal wird der Preis von der Jury aufgeteilt, die prämierten Arbeiten werden von der Marktgemeinde angekauft. Geschäftsführer Manuel Rohde hat auch eine Innovation im Gepäck, denn seine Firma arbeitet an energieeinsparenden Brennöfen. Drei Modelle, die dreißig Prozent Energie einsparen, seien bereits auf dem Markt, berichtet Rohde. Keramik sei nachhaltig, aber das Brennen brauche sehr viel Energie, erklärt Marktleiter Lösche.

Bis zu 60 000 Besucher werden in den vier Tagen auf dem Töpfermarkt erwartet, daher wird empfohlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Die Ammerseedampfer fahren ab Stegen oder Herrsching, vom Bahnhof sind es nur wenige Schritte bis zum Töpfermarkt. Zudem gibt es Parkplätze an den Ortseingängen mit Bustransfer in den Ort. Weitere Informationen online unter: https://www.diessener-toepfermarkt.de

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