Dießen:Ergrünt

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Grüne gewinnen zwei Sitze dazu, CSU landet hinter den Freien Wählern auf Platz drei

Von Armin Greune, Starnberg

Die Grünen sind die klaren Gewinner der Gemeinderatswahl in Dießen. Die Grünen konnten ihren Stimmenanteil gegenüber 2014 von 14,4 auf 24,0 Prozent erhöhen und zwei Sitze dazu gewinnen. Trotzdem verfehlten sie ihr erklärtes Ziel, die Zahl ihrer Mandate zu verdoppeln. Für sie ziehen die fünf oben auf der Liste platzierten Kandidaten ein. Die erst 18-jährige Ella Bakenecker, die 2019 zu den Kreiskulturtagen ein großes Konzert in Dießen organisierte, verpasste den Sprung ins Gremium denkbar knapp.

Der bisherige Grünen-Gemeinderat Stephan Wilkening konnte auf der Liste der Dießener Bürger kein Mandat mehr erringen. Abgewählt wurde auch der DB-Gründer und langjährige Gemeinderat Franz Kubat, der auf Platz drei angetreten war. Dafür ist Franz Sanktjohanser nach sechs Jahren selbst auferlegter Pause wieder dabei, es wird seine fünfte Legislaturperiode. Er erhielt mehr Einzelstimmen als der aus dem Amt scheidende Bürgermeister Herbert Kirsch, der allerdings nur auf dem letzten Platz der DB-Liste kandidierte. Vor den beiden vertrauten Platzhirschen konnten sich Gemeinderätin Antoinette Bagusat und Sandra Perzul positionieren. Letztere hat noch Chancen auf das Bürgermeisteramt. Falls sie die Stichwahl gegen Florian Zarbo gewinnt, zieht Beatrice von Liel erneut in den Gemeinderat ein.

Mischt jetzt im Gemeinderat mit: Noch-Bürgermeister Herbert Kirsch. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Freien Wähler haben gegenüber 2014 um 5,4 Prozentpunkte und ein Mandat zugelegt. Bis auf den vormaligen Vize-Bürgermeister Peter Fastl, der nur auf dem letzten Listenplatz antrat, können alle bisherigen Gemeinderäte der Freien Wähler weitermachen. Dazu kommen Johann Rieß und Florian Zarbo, der auch als Gemeinderatskandidat die meisten Einzelstimmen erhielt und in der Stichwahl am 29. März Bürgermeister werden könnte. In diesem Fall würde Alisa Schneider als einzige FW-Frau nachrücken. Der parteilose Richard Renner, Nachrücker für die CSU im Gemeinderat, konnte auf der FW-Liste nicht punkten.

Die CSU, die 2014 noch mit 21,2 Prozent den höchsten Stimmenanteil in Dießen erzielte, ist nun auf Rang drei abgestürzt: Hinter Roland Kratzer (bis 2014 Gemeinderat der Dießener Bürger) konnte nur Jürgen Zirch sein Mandat erneuern. Georg Stadler und Gabriele Scheidl wurden nicht wieder gewählt, sie wurden von den weiter hinten nominierten Newcomern Johannes Wernseher (Listenplatz 6) und Andreas Kölbl überholt: Der Entwicklungsingenieur aus Dettenschwang und Vorsitzender des Musikvereins Dießen wurde sogar von Platz 19 vorgehäufelt. Auch SPD und UBV verloren je einen Gemeinderatssitz: SPD- Spitzenkandidatin Hannelore Baur erhielt immerhin am viertmeisten Einzelstimmen. Volker Bippus ist künftig Einzelkämpfer für die UBV, Michael Fuchs-Gamböck scheidet aus dem Rat aus. Dafür erhielt die vom Satire-Magazin Titanic initiierte Partei erstmals ein Mandat.

Freie Wähler: Florian Zarbo, Thomas Hackl, Frank Fastl, Johann Rieß, Johann Vetterl, Thomas Höring; Grüne: Gabriele Übler, Petra Sander, Marc Schlüpmann, Holger Kramer, Miriam Anton-Kupfer. CSU: Roland Kratzer, Jürgen Zirch, Johannes Wernseher, Andreas Kölbl; Dießener Bürger: Sandra Perzul, Antoinette Bagusat, Franz Sanktjohanser, Herbert Kirsch; SPD: Hannelore Baur, Patrik Beausencourt; Unabhängige Bürgervereinigung: Volker Bippus; Bayernpartei: Michael Hofmann; Die Partei: Michael Lutzeier.

© SZ vom 17.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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