Die Bundesregierung macht also Sommerpause. Heißt das, dass in Berlin dann alles stillsteht und keine Politik gemacht wird? Und sind acht Wochen nicht ein bisschen arg viel? "Eigentlich bedeutet Sommerpause nur sitzungsfrei", erklärt die Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge (SPD) in der neuen Folge des Podcasts "Von Starnberg nach Berlin". "Die Arbeit hört nicht auf."
Tatsächlich würden die meisten Parlamentarier aber im Juli und August in ihren Wahlkreisen arbeiten - so auch Carmen Wegge. Sie plant zum Beispiel Ende Juli eine Tour über die Wochenmärkte von Germering bis Dießen. Zudem bekommt sie Besuch von der Berliner Abgeordneten und Genossin Annika Klose, mit der sie das Starnberger Jobcenter besuchen will, um über das Bürgergeld zu sprechen. Und womöglich müssen die Abgeordneten ja doch für eine Sondersitzung nach Berlin - wie es im vergangenen Jahr beispielsweise die Corona-Pandemie erforderlich gemacht hat. Deshalb gebe es auch die "ungeschriebene Regel" nur soweit entfernt Urlaub zu machen, dass man es innerhalb von 24 Stunden zurück in die Hauptstadt schafft. Es könne schließlich immer etwas passieren, was es notwendig macht, dass das deutsche Parlament zusammenkommt.
Carmen Wegge wird dennoch zwei Wochen Urlaub mit der Familie machen - und in dieser Zeit nur ihre E-Mails bearbeiten und dringende Anrufe erledigen, wie sie sagt. Sie freut sich außerdem darauf, mal mehrere Wochen am Stück zu Hause bei Mann und Kind zu sein und ein geregeltes Familienleben zu haben. Im September würde das Parlament dann wieder voll durchstarten - auch weil die Exekutive keine Pause mache. "Die Ministerien bereiten in der Sommerpause weiter die Gesetze vor." Berlin stehe also keinesfalls still.
Eine Sommerpause macht auch der Podcast "Von Starnberg nach Berlin". Am 15. September geht es dann mit einer neuen Folge weiter, denn: "Die kleinen Geschichten aus dem Bundestag sind noch lange nicht zu Ende erzählt", wie Wegge sagt.
Alle Folgen "Von Starnberg nach Berlin" gibt es hier zum Nachhören.