Berg:Mitreden und mitmachen

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In Tutzing hat der Jugendbeirat einen eigenen Schaukasten. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Gemeinde versucht, Jugendliche für einen möglichen Jugendbeirat zu interessieren.

Von Sabine Bader, Berg

Was bewegt die Jugend in Berg? Was treibt sie um? Fühlen sich die jungen Menschen in der Gemeinde überhaupt wahrgenommen, gehört? Jugendreferent Jonas Goercke (QUH) möchte das mit seinen Mitstreitern herausbekommen. Gemeinsam mit Andrea Galloth (SPD) Verena Machnik (Grüne), Maximilian Graf (CSU), Maria Wendisch (Bürgerbeteiligung) wollen sie mit dem Berger Nachwuchs ganz ungezwungen ins Gespräch kommen.

Die Initiative geht zwar vornehmlich von Parteiangehörigen aus - und damit von Menschen, die sich bereits in der Gemeinde engagieren. Aber laut Goercke geht es den Initiatoren darum, die Jugendlichen zum Mitgestalten zu animieren. Sie wollen die jungen Leute dazu ermuntern, selbst aktiv zu werden. Ihre Ideen, Ansichten und Vorstellungen zu artikulieren. Verena Machnik verspricht sich davon, die demokratische Kompetenz der Jugendlichen zu stärken. Dass den jungen Menschen die Demokratie auch wirklich am Herzen liegt, haben spätestens die jüngsten Demos gegen Rechts gezeigt.

Mit einem knallbunten Flyer will die Gemeinde darum alle Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren per Post anschreiben. Darin werden diese zu einem ersten Treffen am Donnerstag, 4. Juli, zwischen 17 und 19 Uhr eingeladen. Der Treffpunkt ist am Rathaus. Von dort aus will man gemeinsam Eisessen gehen und danach eine Art Mini-Ralley durch Berg machen und sich bei der Gelegenheit auch das neue Rathaus von innen ansehen.

"Wir möchten die Jugendlichen einfach kennenlernen", sagt Goercke. Es geht ihm ums ungezwungene miteinander Quatschen - "total entspannt". Nach den Sommerferien sollen dann weitere Treffen und Ausflüge folgen. Die Hoffnung der Initiatoren ist es, dass sich ein paar Jugendliche herauskristallisieren, die sich in ihrer Gemeinde und auch in einem möglichen Jugendbeirat engagieren wollen. Nur wenn das der Fall ist, will man in Berg ein solches Gremium ins Leben rufen.

Etwa 40 Prozent der Jugendlichen ist politisch interessiert

In manch anderer Kommune im Landkreis gibt es bereits Jugendbeiräte - darunter Tutzing, Krailling, Gilching, Herrsching und Starnberg. Laut der geschäftsführenden Beamtin der Gemeinde, Andrea Reichler, gibt es derzeit in Berg 781 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren. Insgesamt macht die besagte Altersgruppe 9,47 Prozent der Berger Bevölkerung aus. Rund 40 Prozent der Jugendlichen sollen laut der Plattform "Politikneugedacht" auch politisch interessiert sein.

Um die Jugendlichen flächendeckend zu erreichen, verschickt die Gemeinde die Flyer direkt an alle Zwölf- bis 20-Jährigen. Die ersten Treffen sollen zeigen, ob sich die Jugendlichen eher kurzzeitig und projektbezogen engagieren wollen - wie etwa bei einer Maifeier - oder ob sie Interesse daran haben, ihre Gemeinde auch längerfristig mitzugestalten. Dass diese ersten Schritte nicht gerade leicht werden, davon geht Goercke aus. Aber ein Versuch, so findet er, sei es allemal wert. Ähnlich wie er sehen dies auch die allermeisten Gemeinderäte und hoffen auf Resonanz.

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