Berg am Starnberger See:Luxus für Pferde

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Auf dem Dürrberghof in Assenhausen soll es bald mehr Komfort für eingestellte Pferde geben. Geplant sind unter anderem ein Solarium und eine Führanlage mit Laufband. (Foto: Arlet Ulfers)

Der Reiterhof in Assenhausen soll erweitert werden. Geplant sind unter anderem ein Solarium und eine Führanlage mit Laufband.

Von Sabine Bader, Berg

Wer heutzutage einen Pferdehof betreibt, der muss den Einstellern einen gewissen Luxus bieten. Diese Erfahrung hat nach eigenen Angaben der ehemalige CSU-Landtagsabgeordnete und Berger Ex-Gemeinderat Klaus Gröber gemacht. Das ist auch der Grund, warum er seinen Reiterhof im Berger Ortsteil Assenhausen um ein Solarium, einen Waschraum für Pferde sowie eine 300 Quadratmeter umfassende Führanlage mit Laufband erweitern will. Außerdem möchte er seinen bestehenden Reitplatz, der gut sichtbar an der Durchgangsstraße in Richtung Münsing liegt, auf das Turniermaß von 20 auf 60 Meter erweitern.

Noch im Februar dieses Jahres hatte der Berger Gemeinderat das Ansinnen Gröbers rundweg abgelehnt. Da das Gelände baurechtlich im Außenbereich liegt, sind die beantragten Vorhaben nur dann zulässig, wenn das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Weilheim diese als privilegiert ansieht. Dies ist offensichtlich jetzt der Fall. Und so hatte auch der Berger Gemeinderat keine rechtliche Handhabe mehr, die Um- und Neubauten auf dem Dürrberghof abzulehnen.

Denn laut Schreiben der Behörde sei das beantragte Vorhaben "aus landwirtschaftlich-fachlicher Sicht" angemessen. Darüber hinaus informierte Rathauschef Rupert Steigenberger (BG) das Gremium in der Sitzung darüber, dass laut Abwasserverband inzwischen auch die Beseitigung des Schmutz- und Niederschlagwassers als gesichert anzusehen sei. Dennoch wollten sich in der Sitzung nicht alle Gemeinderäte mit den Gegebenheiten abfinden. Drei Mitglieder des Gremiums votierten nach wie vor gegen die geplanten Erweiterungen auf dem Dürrberghof.

Komfort ist im Landkreis Starnberg alles - auch fürs Pferd. Einsteller, die sich teure Vierbeiner leisten und für diese pro Box 750 bis 800 Euro pro Monat hinblättern, "erwarten ein Rundum-Wohlfühlpaket", hatte Gröber im Februar im Gespräch mit der SZ gesagt. Dazu gehört für ihn auch, dass die Pferde bis zu eineinhalb Stunden täglich bewegt werden, dafür ist die ebenfalls beantragte Führanlage mit Laufband gedacht. Die verschwitzten Tiere würden danach im Waschraum gesäubert und dann im Solarium mit installierter Föhn-Anlage getrocknet. All das möchte Gröber ebenfalls installieren.

Nach seinen Angaben verpachtet er Boxen an 40 Pferdebesitzer, die allesamt hochwertige Tiere - meist Turnierpferde im Wert zwischen 70 000 und 300 000 Euro - bei ihm einstellen. Doch nicht immer hätten die Eigentümer die Zeit, die Tiere selbst zu trainieren. Daher würden sie für die Trainingseinheiten zuweilen professionelle Bereiter engagieren. Um seinen Einstellern künftig auch eine Reitanlage mit Turniermaß von 20 auf 60 Metern bieten zu können, will Gröber den bestehenden Platz um 20 Meter erweitern.

Rund 200 000 Euro werden die gesamten Baumaßnahmen auf dem Dürrberghof wohl kosten. Davon ist Gröber im Februar jedenfalls ausgegangen. Der 79-Jährige ist übrigens selbst passionierter Reiter und besitzt selbst fünf Pferde.

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