Im Wald von Andechs:Skelett in Schacht entdeckt

Lesezeit: 1 min

Arbeiter haben bei Fällarbeiten in einem Schacht bei Andechs ein menschliches Skelett entdeckt. Noch ist unklar, ob es sich um einen Unglücksfall, Suizid oder ein Verbrechen handelt.

Christian Deussing

Bei Baumfällarbeiten ist am Mittwochnachmittag in einem Schacht bei Andechs ein menschliches Skelett entdeckt worden. Der Fundort befindet sich nach Polizeiangaben an einem Feldweg unweit der Staatsstraße zwischen Herrsching und Andechs. Dem Vernehmen nach waren die Arbeiter auf einen Deckel neugierig geworden und hoben ihn hoch. Als sie die Leiche in etwa zwei Metern Tiefe in dem offenbar stillgelegten Wasserrohr sahen, alarmierten sie die Polizei. Die Beamten sicherten das Skelett in dem trockenen Schacht. Den Bereich leuchteten Feuerwehrleute aus. Die Leiche sollte noch am späten Mittwochabend geborgen werden.

Noch ist unklar, ob es sich um einen Unglücksfall, Suizid oder ein Verbrechen handelt. Die Ermittler hoffen, mit Hilfe einer Obduktion und rechtsmedizinischen Untersuchungen bald zu erfahren, ob es sich um eine männliche oder weibliche Leiche handelt. Man werde natürlich sämtliche bundesweiten Vermisstenfälle abklären, sagte Manfred Frei, Chef der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck, der SZ am Abend.

Spekulation bleibt bisher, ob die Polizei damit die sterblichen Überreste der seit Juli 2003 vermissten Hannelore Klement aus Weilheim gefunden hat. "Das ist eine interessante Spur, die wir schnell abgleichen werden", sagte Frei. Die Handtaschen der damals 60-jährigen Frau und ihrer Tochter waren in Tutzing gefunden worden. Dies war die bisher letzte Spur von Hannelore Klement.

Die Ermittler hatten kurz darauf in der Ammer Oberkiefer und Schädelknochen der 39-jährigen Tochter Heike entdeckt. Die zu der Zeit ermittelnde Sonderkommission "Klement" ging davon aus, dass der 38-jährige Sohn der Vermissten die beiden Frauen umgebracht hatte. Zwölf Tage, nachdem die Frauen verschwunden waren, hatte sich der mutmaßliche Täter in seiner Weilheimer Wohnung erschossen.

Bis in die späten Abendstunden waren am gestrigen Mittwoch Polizei und Einsatzkräfte mit der Spurensicherung am Fundort im Andechser Wald beschäftigt. Für den heutigen Donnerstag kündigte die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck weitere Details zu dem mysteriösen Leichenfund an.

© SZ vom 15.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: