Amtsgericht Starnberg:Mann bedroht Freundin mit Hackebeil

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27-Jähriger wird wegen vorsätzlicher Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung zu einer Geldstrafe von 3600 Euro verurteilt.

Von Christian Deussing, Starnberg

Sie stritten sich ständig und waren eifersüchtig, wobei der Mann handgreiflich wurde und seiner Freundin laut Strafbefehl sogar drohte, ihr mit dem Hackebeil einen Finger abzutrennen und den Kopf abzuschneiden, wenn sie ihn betrüge. Die Gautingerin hatte voriges Jahr die Polizei gerufen, als sie sich nach einer erneuten körperlichen Attacke im Badezimmer einsperren musste. Der zuvor unbescholtene Mechatroniker erhielt daraufhin einen Strafbefehl von 150 Tagessätzen wegen vorsätzlicher Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung. Im Prozess räumte er nun teilweise die Vorwürfe ein, behauptete aber auch, von seiner damaligen Partnerin beleidigt und belogen worden zu sein. Das Gericht bestätigte jedoch die Geldstrafe, die aber mit jetzt 90 Tagessätzen zu 40 Euro milder ausfällt - und somit keine Vorstrafe ist.

Der Staatsanwalt hatte dem 27-jährigen Angeklagten auch vorgeworfen, der Partnerin damit gedroht zu haben, deren Wohnung mit Freunden aufzusuchen und sie mit "kompromittierenden Fotos" aus der gemeinsamen Arbeitsstätte zu mobben. Auch das stritt der Münchner ab, der inzwischen zu seinem Kind und seiner Ex-Ehefrau zurückgekehrt ist. Der Mann gab lediglich zu, im Streit seine frühere Freundin an den Armen gepackt und auf die Couch gedrückt zu haben.

Anders schilderte das Opfer die Situationen in der Gautinger Wohnung: "Wir stritten uns wieder, er griff zum Hackebeil oder packte mich am Hals, schubste mich gegen die Wand oder stieß mich zu Boden", berichtete die 24-jährige Angestellte. Sie habe Angst vor ihm gehabt, es aber zunächst nicht geschafft, sich zu trennen. Und in der Firma habe sie immer den Eindruck erwecken sollen, dass "alles in Ordnung" sei. Sie sei jedoch immer verschlossener geworden und habe kaum noch Kontakt zu Freunden und der eigenen Familie gehabt, sagte die Frau vor Gericht. Noch Monate nach der Trennung von ihrem Partner habe sie nicht richtig schlafen können und befürchtet, dass er sie weiter behelligen werde.

Von einer "äußerst ungesunden Beziehung" sprach der Staatsanwalt, "toxisch" nannte der Verteidiger des Angeklagten das Verhältnis. Das habe vor allem aber die Frau belastet und bei ihr Spuren hinterlassen, betonte deren Anwältin.

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