Stadt am Rand:Volltreffer

Die Zahl der Wildschweine wird beobachtet, da die Tiere in Gehegen keine natürlichen Feinde haben. (Foto: Gregor Fischer/dpa)

Münchner Grundschüler müssen Wildschweinabschuss erleben

Von Iris Hilberth, Grünwald

"Im idyllisch gelegenen Walderlebniszentrum erleben Sie den Wald mit allen Sinnen", wirbt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft uns Forsten für die Sauschütt in Grünwald. Gerne nehmen Grundschulkassen diese Einladung an, schließlich steht der Wald in den dritten Klassen auf dem Lehrplan für Heimat- und Sachunterricht. Was die Kinder einer Münchner Grundschule diese Woche aber im Grünwalder Forst am Wildschweingehege erlebten, hätten die Verantwortlichen den Mädchen und Buben gerne erspart: Direkt vor ihren Augen wurde ein Wildschwein erschossen. Einige Kinder sollen arg erschrocken sein, manche auch in Tränen ausgebrochen. An diesem Sonntag, 4. Dezember, will nun die Tierschutzorganisation Peta am Walderlebniszentrum von 12 bis 15 Uhr gegen die Jagd und die Vorkommnisse am Grünwalder Gehege demonstrieren.

Im Walderlebniszentrum Grünwald wird der Vorfall sehr bedauert, inzwischen habe man sich bei der Grundschule und den Eltern entschuldigt, wie Amtssprecher Andreas Egl mitteilt. "Es tut uns außerordentlich leid", sagt er. Normalerweise würden die Schweine natürlich nicht geschossen, wenn Schulklassen zu Besuch sind. "Sonst achten wir sehr darauf, dass die notwendige Reduktion des Wildschweinbestandes unbemerkt von den Besuchern des Walderlebniszentrums stattfindet", betont Egl und räumt ein: "Hier ist uns ein bedauernswerter Fehler unterlaufen." Und er gibt auch zu: "Einige Kinder hat dieser Anblick schwer getroffen und beschäftigt." In Zukunft soll nun verstärkt darauf geachtet werden, dass sich ein solcher Vorfall nicht wiederholen kann.

© SZ vom 03.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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