Stadt am Rand:Anwalt der Jugend

Von Anna Reuß, Pullach

Der Kreisjugendring (KJR) München-Land ist 70 Jahre geworden. "Ich denke, dass wir uns überhaupt nicht alt und greise fühlen, liegt an unserer Philosophie", sagte Elisabeth Ternyik, zuständig für das Projektmanagement, bei der Geburtstagsfeier am Wochenende. Diese beinhalte, jede Generation von Jugendlichen ernst zu nehmen und nicht in der Vergangenheit zu leben. Bewiesen hat der Verband dies erst jüngst während der Flüchtlingskrise.

Im KJR München-Land sind 32 Jugendverbände und Initiativen in 120 Einrichtungen mit mehr als 2000 ehrenamtlichen und 500 hauptamtlichen Mitarbeitern organisiert. Ihre Aufgabe: die Interessen junger Menschen zu vertreten und Bildung und Freizeitbeschäftigung anzubieten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf die US-Armee eine Organisation namens "German Youth Activities", in der sie die Jugendlichen in der Besatzungszone sinnvoll betreuen und demokratische Strukturen etablieren wollten. Im Landkreis München wurde damals zunächst der Kreisjugendausschuss gegründet mit Sebastian Kössler, dem Bürgermeister von Höhenkirchen als Vorsitzenden. Er galt als historisch unbelastet.

Der Ausschuss sollte die neuen Jugendgruppen überprüfen. Die unbedenklichen wurden 1947 in den neu gegründeten Kreisjugendring aufgenommen und schlossen sich zu zusammen. In ruhigen Zeiten sei das gar nicht so bedeutend, sagte Elisabeth Ternyik. Doch wenn es um etwas gehe, zähle die gemeinsame Stimme. Der Auftrag, die demokratische Verfassung immer wieder neu zu beleben, sei heute aktueller denn je.

© SZ vom 09.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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