Sport unweit des Hauptbahnhofs:Spiel am Ring

Spielplatz: Vor dem Luisengymnasium lassen sich Tischtennisbälle hin- und herpassen. (Foto: Florian Peljak)

Es ist, nur wenige Schritte vom Hauptbahnhof entfernt, ein sehr prominenter Platz für eine Tischtennispartie. Aber auch wenn es so ausschaut, als passten sich die Akteure ihren Ball durch den großen Ring zu, handelt es sich um eine vom Fotografen geschickt eingefangene optische Täuschung. Mauro Stacciolis Ring befindet sich, wie man am Passanten zwischen Tischtennisplatte und Kunstwerk sieht, einige Meter entfernt im Hintergrund und ragt auf dem Karl-Stützel-Platz immerhin zwölf Meter in die Höhe. Längere Zeit hielt sich für dieses Fleckchen die Bezeichnung Kunstplattform, aber vor fünf Jahren nutzte der Stadtrat die Chance, mit der Bezeichnung nach Karl Stützel einen Mann zu ehren, der als bayerischer Innenminister und Mitglied der Bayerischen Volkspartei im Jahr 1925 immerhin ein zweijähriges Redeverbot in Bayern gegen Adolf Hitler verhängte und im gleichen Jahr erfolgreich dessen Einbürgerung verhinderte. Sein Bestreben, den Nazis ihren Einfluss zu nehmen, blieb ein Versuch. Stützel, der deswegen später verhört und misshandelt wurde, starb 1944. Lange blieb er vergessen, nun hat er einen prominenten Ehrenplatz.

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