SV Pullach:Vorne hui, hinten wackelig

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Die Isartaler zeigen beim 4:4 in Nördlingen zwei Gesichter: Effektiv in der Offensive, allerdings einmal mehr anfällig in der Abwehr. Die späte Aufholjagd sei gut für die Moral, sagte Manager Bäumel.

Von Fabian Dilger, Pullach

Viertes Spiel, vierter Punkt nach vier eigenen und vier gegnerischen Toren: Der SV Pullach spielt 4:4 beim TSV Nördlingen, sieht in der Defensive erneut wackelig aus, ist im Sturm gewohnt gefährlich.

Wie gefährlich, das zeigten die ersten zwei Minuten: Nördlingen hatte nach dem Pullacher Anstoß noch kein einziges Mal den Ball berührt, nicht mal mit der Fußspitze, als eine Verlagerung auf den Linksaußen Max Zander kam, der legte zurück auf Justin Gaigl im Strafraum, und Gaigl schoss zur Führung ein. Vier anständig herausgespielte Tore zeigten, dass die Probleme des Pullacher Saisonstarts bisher nicht in der Offensive liegen. In der 29. Minute war es der andere Spieler der aktiven Pullacher Flügelzange, Henri Koudossou, der von der rechten Seite zielgenau flankte und seinen Gegenpart Zander zwischen Elferpunkt und Fünfer zum zweiten Treffer fand. "Vier Tore in einem Auswärtsspiel müssten eigentlich für einen Sieg reichen", sagte Manager Robert Bäumel.

Das unausgesprochene Aber betrifft die Aussetzer in der Defensive, die im Pullacher Spiel immer wieder zu finden sind. Auch in Nördlingen gab der SV in der ersten Hälfte gleich drei Treffer an den TSV-Stürmer Alexander Schröter her. Der erste, ein Kopfball, flutschte Keeper Marijan Krasnic zwischen dem kurzen Pfosten und dem Körper durch (18.). Ein Schuss Schröters wurde zum zweiten Tor abgefälscht (23.), beim dritten stand die Viererkette nach einem Einwurf schlecht und Schröter konnte im Strafraum frei einschießen (35.). "Unser Manko ist halt momentan das Abwehrverhalten", sagte Bäumel.

Repetitiv sind auch die Elfmeterpfiffe gegen den SV Pullach: Im vierten Spiel bekamen die Raben schon den dritten Strafstoß gegen sich. Kapitän Michael Hutterer ließ in der 56. Minute seinen Fuß ein bisschen zu lange stehen, Marco Haller verwandelte den Strafstoß. Danach besannen sich die Pullacher darauf, dass ständige Offensive den Gegner bindet und Gelegenheiten für eigene Fehler minimiert. Mit viel Engagement versuchte Pullach, gleich wieder Anschluss zu finden. Mit ein paar kurzen Pässen war Max Brändle 18 Meter zentral vor dem Tor freigespielt und hielt drauf, Anschlusstreffer (60.). In der 80. Minute belohnte sich Pullach für den Aufwand: Koudossou lief defensiv einen Ball mit einem Sprint ab, war wenig später wieder vorne zu finden und brachte eine genaue Flanke zum eingewechselten Gilbert Diep, der in Mittelstürmer-Manier einköpfelte.

Das Fazit von Bäumel war mit seinen Worten: "zweigeteilt". Der Pullacher Manager ärgerte sich einerseits über die Gegentore, andererseits wies er auf das Comeback hin: "Wenn man 30 Minuten vor Schluss mit zwei Toren hinten ist und das aufholt, dann ist man natürlich froh", sagte er. "Das spricht für die Moral der Mannschaft."

© SZ vom 29.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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