SV Pullach:Die Stimmung rutscht in den Tabellenkeller

Lesezeit: 2 min

Die größte Gelegenheit zur Vorentscheidung: Alexander Jobst scheitert mit seinem Strafstoß an Nördlingens Torwart André Behrens, der Nachschuss trudelt ins Aus. Es hätte das 2:0 sein können. (Foto: Claus Schunk)

Die Isartaler spielen im letzten Heimspiel 2019 gegen Schlusslicht Nördlingen nach starkem Auftakt nur 1:1.

Von Fabian Dilger, München

"Eher grantig", war die Grundstimmung von Pullachs Manager Robert Bäumel nach dem letzten Heimspiel im Jahr 2019. Der SV hielt zwar seine Serie und ist nun in den jüngsten fünf Spielen ohne Niederlage. Gegen den Tabellenletzten TSV Nördlingen hätte es aber schon mehr sein dürfen als ein 1:1 (1:0)-Unentschieden. "Ich sage halt, mit einem Heimsieg hätten wir eine Mannschaft verabschieden können", erklärte Bäumel nach dem Spiel. "Dann wären die ganz unten drin gewesen und wir hätten dann eine gute Serie gehabt mit drei Siegen in Folge. Es wäre heute eine Riesenchance gewesen, dass wir uns mit dem letzten Spieltag die Chance auf einen Nichtabstiegsplatz wahren." Mit nur einem Punkt bleibt Pullach dagegen auf den Relegationsrängen der Bayernliga kleben.

Mit dem Rückenwind von zwei Siegen gegen das Topteam Wasserburg und im Derby gegen Ismaning starteten die Raben ziemlich gut in das Spiel. Aggressive Balleroberungen, direktes Spiel nach vorne: Aus der engagierten Leistung resultierten klare Chancen. In der sechsten Minute erwischte Henri Koudossou einen abgewehrten Freistoß perfekt mit einer Direktabnahme - Nördlingens Keeper André Behrens musste schon bis ganz an den Pfosten fliegen, um das frühe Tor zu verhindern. In der elften Minute war es wieder Behrens, der zuerst mit einem starken Arm den Schuss des alleine vor ihm auftauchenden Michael Hamberger abwehrte. Den freien Ball konnte aber Hambergers Sturmkollege Gilbert Diep aufnehmen, und weil Behrens dann zu weit vor seinem Tor stand, schob Diep den Nachschuss aus 18 Metern flach ins Eck. Mit dem stürmischen Beginn war Bäumel sehr zufrieden, mit dem, was hinterher kam, nicht so ganz. "Zwanzig Minuten lang war es ein super Spiel, aber dann haben wir leider den Faden verloren. Wir haben es in der zweiten Halbzeit auch nicht geschafft, dass wir es wieder wenden."

Die beste Vorlage dazu wäre in der 51. Minute zu verwandeln gewesen: Strafstoß für Pullach. Henri Koudossou hatte im Strafraum im Laufduell mit Nördlingens Felix Käser den Ball abgeklemmt. Beim Richtungswechsel grätschte der Nördlinger Spielführer mit so hohem Bein, dass Koudossou umfiel und Schiedsrichter Matthias Zacher pfiff. Den Schuss von Alexander Jobst tauchte Behrens aus dem rechten Eck heraus, den freien Ball wollte Jobst noch über die Linie spitzeln, aber irgendwie kam Behrens wieder dran - parallel zur Linie trudelte der Ball und mit ihm die große Chance auf das 2:0 ins Aus. Der Nördlinger Ausgleich in der 80. Minute, als Philipp Buser nach einer Flanke ganz frei den Ball ins Netz köpfelte, war für Bäumel verdient. Die Gäste hätten nämlich gut und gerne öfter treffen können: "Wir haben zwei, drei Mal Glück gehabt in der zweiten Halbzeit. So gesehen muss man mit dem Punkt zufrieden sein. Mit ein bisschen mehr Glück fahren die Nördlinger mit drei Punkten heim."

Im letzten Spiel des Kalenderjahrs geht es am kommenden Sonntag für Pullach wieder zu einem direkten Konkurrenten. In Regensburg gegen die Reserve des SSV Jahn will Manager Bäumel aber eine andere Leistung sehen. "Ich erwarten eine Reaktion auf die heutige Leistung. Eine ganz klare Steigerung. Wir müssen in der Woche noch einmal richtig Gas geben im Training."

© SZ vom 25.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: