Surfen:Münchner Revier

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Fast wie am Eisbach: Auf der halb-natürlichen Welle in Langenfeld bei Köln fühlten sich die Surfer aus München zu Hause. (Foto: Quirin Rohleder, Waterworks / oh)

Die Wellenreiter aus der Isarmetropole dominieren die Rapid Surf League. Laura Haustein gewinnt die Serie vor Janina Zeitler und Rosina Neuerer.

Von Thomas Becker, Köln/München

Das Baby lernt laufen, und es kommt schon ganz gut voran. Vor einem Jahr hatte der Münchner Surf-Impresario Quirin Rohleder die Rapid Surf League ins Leben gerufen, eine Wettkampfserie für Fluss-Surfer und Stationary Wave Rider. Zwei Events fanden statt: in einem Kanupark in Bratislava/Slowakei auf einer halb-natürlichen Welle sowie auf der Surf Langenfeld Welle bei Köln. In diesem Jahr kam mit der Indoor-Welle in der Anlage von Jochen Schweizer in Taufkirchen ein dritter Tour-Stopp dazu, so dass man nun schon von einer Wettkampfserie sprechen kann. Die frohe Botschaft aus Münchner Sicht: Die Gewinner der Gesamtwertung bei Frauen und Männern kommen jeweils aus der Stadt mit der Eisbach-Welle.

Bei den Frauen holte sich Laura Haustein den Titel, eine 22-jährige Lehramtsstudentin (Biologie und Chemie) aus Solln, bei den Männern der erst 16 Jahre alte Nicolas Marusa, der noch zur Schule geht. Haustein stand bei allen drei Contests auf dem Podium, beim finalen Wettkampf am vergangenen Wochenende in Langenfeld bei Köln genügte ihr ein dritter Platz hinter der Vorjahres-Gesamtsiegerin Janina Zeitler und Rosina Neuerer, die sich den Tagessieg sicherte. Die beiden Letzteren kommen ebenfalls aus München und sind sozusagen als Profis unterwegs, auch wenn in der Rapid Surf League kein Vermögen zu holen ist: 500 Euro gibt es für die Tagessieger, 1000 Euro für den Gesamtsieg.

Nicolas Marusas Triumph bei den Männern fiel maximal deutlich aus: drei Wettbewerbe, drei Siege, volle Punktzahl. Der 19-jährige Gymnasiast Joshi Hellinger und der Unterföhringer Daniel Dingerkus landeten in Langenfeld auf den Plätzen zwei und drei sowie in der Gesamtwertung auf den Rängen sechs und acht, noch vor dem Vorjahres-Gesamtsieger Lukas Brunner, der die Serie diesmal als Elfter von insgesamt 33 Startern beendete.

Organisator Rohleder zeigte sich durchaus zufrieden mit dem bislang Erreichten: "Wir haben die beiden besten Rapid Surfer gefunden, die auf ganz unterschiedlichen Rapids ihren Style durchziehen. Die Indoor City Wave bei Jochen Schweizer, die halbnatürliche Welle von Divoka Voda bei Bratislava und die Unit Welle in Langenfeld haben alle drei ihre Eigenheiten und waren für uns die perfekten Venues, um in der Verbindung zwei wahre Champs zu bestimmen."

Für das kommende Jahr peile er einen vierten Stopp an, sagt Rohleder: "Es wird gerade eine richtig gute, halb-natürliche Welle im Salzkammergut gebaut, auf der Traun bei Ebensee, südlich des Traunsees, ganz ohne Stromverbrauch. Die wollen, dass wir kommen - und wir wollen kommen!" Auch in Mailand gebe es mittlerweile eine richtig gute Welle, sagt Rohleder und träumt schon mal ein bisschen: "Mein Wunsch wäre: Mailand - Ebensee - Langenfeld - München. Und in Berlin haben sie auch gerade Wasser in eine neue Anlage à la Jochen Schweizer gelassen. Die machen gegen Ende Oktober auf. Berlin wäre natürlich auch ein toller Stopp..." Klingt, als wäre das Baby bald schwer rapide unterwegs.

© SZ vom 19.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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