SpVgg Unterhaching:"Untypische Situation"

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Was hab’ ich gemacht? Markus Schwabl (re.) war nicht einverstanden mit der Verwarnung durch Schiedsrichter Martin Petersen in Wiesbaden. Jetzt fehlt der Verteidiger mit einer Gelbsperre. (Foto: Sven Leifer/imago)

Vor dem Spiel in Braunschweig spricht nicht viel für Fußball-Drittligist SpVgg Unterhaching.

Von Christoph Leischwitz, Unterhaching

Eine Analyse des Hinspiels hat sich Claus Schromm diesmal gespart, was freilich ein wenig schade war, denn immerhin hatte die SpVgg Unterhaching damals souverän 3:0 gewonnen gegen Eintracht Braunschweig. Allerdings hat jene Eintracht mit der aktuellen fast nichts mehr zu tun. Gerade mal vier Spieler aus der damaligen Startelf stehen noch im Kader, und auch der Trainer hat gewechselt: Henrik Pedersen wurde durch André Schubert ersetzt. Die Runderneuerung bei den Niedersachsen scheint sich zu lohnen: Braunschweig ist in der Rückrundentabelle die drittbeste Mannschaft.

Es gibt, abgesehen von der Gesamttabelle, auch sonst nicht viel, was am Samstag (14 Uhr) beim Auswärtsspiel für Unterhaching spricht. Ein Grund ist, dass sich der eigene Kader in den vergangenen Tagen stark verändert hat, wenngleich unfreiwillig. Markus Schwabl fehlt gelbgesperrt, Finn Porath wegen eines Bänderanrisses im Sprunggelenk, Routinier Marc Endres wegen eines Magen-Darm-Infekts. Lange ausfallen wird obendrein der 18-jährige Mittelfeldspieler Niclas Anspach, der sich nach der Winterpause in den Profikader gearbeitet hatte. Er wurde nach einem Riss der Syndesmose bereits operiert. Für Schwabl wird Maximilian Bauer "eine Bewährungsprobe erhalten", sagt Schromm, für Endres könnte Alexander Winkler in der Innenverteidigung stehen.

Inmitten all des Improvisierens muss sich Trainer Schromm fragen, wie er die Mannschaft wieder auf die Erfolgsspur setzen kann. Wobei er die Niederlage am vergangenen Freitag als unglücklich empfunden hat: "Der Frust war groß, trotzdem muss man versuchen, unter der Woche wieder positive Stimmung reinzubringen." Das sei schon eine "untypische Situation", nachdem man vor der Winterpause nur einmal (0:1 gegen Würzburg) verloren hatte.

Mittlerweile geht niemand mehr davon aus, dass Unterhaching noch in Abstiegsnöte geraten könnte, zu viele Klubs stehen zwischen den Vorstädtern und der gefährlichen Zone. Die Frage ist aber, ob sich die SpVgg nicht gerade eine große Möglichkeit verspielt, noch auf einen Aufstiegsplatz zu rutschen. Die kollektive Schwäche der Spitzenteams blieb jedenfalls ungenutzt, allerdings hat Haching seine beiden ausgefallenen Spiele noch nicht absolviert. Deshalb "haben wir in den kommenden vier Wochen drei englische", sagt Schromm, und danach sei man sehr viel schlauer, "ob wir noch einmal oben anklopfen können."

Auf die Hachinger warten erst einmal drei Auswärtsspiele in Serie. Am kommenden Mittwoch reist die SpVgg zum zweiten Mal nach Aalen. In der Zwischenzeit ist aber auch im Sportpark was los: Am Sonntag zum Beispiel findet ein Schafkopfturnier statt, am Dienstag gibt es in der Geschäftsstelle noch Restkarten für das Derby gegen 1860 München am 12. März im Grünwalder Stadion - einen Gegner, den man im Gegensatz zu Braunschweig sehr gut kennt.

© SZ vom 22.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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