SpVgg Unterhaching:Ende der Extreme

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Ein Fingerzeig? Finn Porath, der zuletzt wegen einer Sperre fehlte, meldet sich zurück. (Foto: Leifer / imago)

Fußball-Drittligist Unterhaching steckt in der Abwärtsspirale. Nach vier Niederlagen in Serie soll im Spiel in Würzburg endlich der erste Punktgerwinn im Jahr 2019 her.

Von Stefan Galler, Unterhaching

Claus Schromm weist schon jetzt, da der Frühling noch gar nicht richtig begonnen hat, eine sehr gesunde Gesichtsfarbe auf: Bestens gebräunt steht er an diesem Sonntagvormittag im sonnengefluteten Sportpark und gibt Auskunft über den Zustand seiner Mannschaft nach den vier Auftaktniederlagen im Drittligajahr 2019. Der 49 Jahre alte Trainer der SpVgg Unterhaching ist meistens gut gelaunt, selbst in der aktuellen Situation, die, wie er bereits eingeräumt hat, keineswegs einfach ist, hat er zumeist ein Lächeln auf den Lippen. Und doch klingt das, was Schromm sagt, durchaus nachdenklich.

"Wir hatten am Samstag ein sehr intensives, lautes Training, haben viel miteinander gesprochen", verriet der Fußballlehrer und lässt die Pleitenserie (0:2 in Rostock, 1:2 gegen Wehen Wiesbaden, 0:1 in Braunschweig, 1:4 in Aalen) Revue passieren: "Das Aalen-Spiel war eines der schlechtesten seit dem Drittligaabstieg (im Sommer 2015, d.Red.). Da hätten wir in der gesamten dritten und vierten Liga keinen Gegner gefunden, der uns an diesem Tag nicht besiegt hätte. Aalen war eine Summe der ersten drei Spiele", bilanzierte Schromm.

Diesen Montag (19 Uhr) gastieren die Hachinger beim bayerischen Rivalen Würzburger Kickers, übrigens das einzige Team der Liga, dem es in der Hinrunde gelungen war, Haching zu schlagen. "Wir sind ein bisschen das Team der Extreme, hatten schon sieben Unentschieden in Folge, auch mal fünf Siege und jetzt eben vier Niederlagen. Das ist jetzt aber auch genug", sagt der Trainer der SpVgg. Schromm hofft auf eine Trendwende für seine Elf beim Match in Unterfranken und er hat auch Argumente dafür, dass das klappt: "Würzburg hat ähnliche Mechanismen wie wir, auch eine ähnliche Grundordnung, wir müssen es schaffen, nicht uns selbst, sondern dem Gegner zu schaden und auch mal für das ein oder andere Überraschungsmoment zu sorgen." Und genau das sei gegen die Kickers möglich, glaubt der Coach.

Personell kommt in Finn Porath, der in Aalen gesperrt fehlte, wieder eine Alternative dazu. Womit nur noch Kapitän Josef Welzmüller (Reha nach Kreuzbandriss) und Jim-Patrick Müller (Muskelfaserriss) im Krankenstand sind. "Wir können aus dem Vollen schöpfen. Es wird die ein oder andere Veränderung in der Startelf geben", kündigt der Trainer an.

Gegner Würzburg ist stark in die Rückrunde gestartet: Dank vier Siegen aus den vergangenen fünf Spielen ist die Mannschaft von Trainer Michael Schiele vom zwölften auf den siebten Platz in der Drittligatabelle geklettert und liegt mit 36 Zählern nun sogar einen Punkt vor den Hachingern auf Rang neun. Diese wiederum haben durch die jüngste Talfahrt mittlerweile einen größeren Rückstand zu Relegationsplatz drei (zehn Punkte), als der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt (neun Punkte). Ein durchaus beunruhigendes Szenario, wie auch der Übungsleiter einräumt: "Unten wird es noch richtig spannend, das ist keine Frage", warnt Claus Schromm, "ich fürchte, 40 Punkte werden nicht zum Klassenerhalt reichen." Dann verabschiedet er sich, schließlich spielen nebenan die U-17-Junioren gegen Mainz. Fröhliche Faschingsstimmung verbreitet dieses Match nicht: Haching verliert 2:4.

© SZ vom 04.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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