SV Pullach:Die Rückkehr der Leidenschaft

Lesezeit: 1 min

Hatte in der 90. Minute die Chance zum 1:0: Pullachs Marko Tomicic. (Foto: Claus Schunk)

Pullach stoppt mit dem 0:0 in Vilzing seinen Abwärtstrend. Allerdings bleibt das Team im dritten Spiel in Serie ohne Tor.

Von Christian Bernhard, Pullach

Trainer sind besonders dann gefragt, wenn es nicht läuft. Ein Start in die zweite Saisonhälfte mit zwei Niederlagen und 0:7 Toren fällt definitiv in diese Kategorie - besonders wenn es sich um einen erfolgsverwöhnten Klub wie den SV Pullach handelt. Frank Schmöller, ein erfahrener Trainer, entschied sich, seine Spieler dafür öffentlich anzuzählen. Einige seien im Kopf nicht voll dabei, schimpfte er kürzlich, ihm fehlten gleich "zehn bis 15 Prozent" Leistung. Schmöller wollte damit eine Reaktion provozieren.

Das gelang - zumindest in Teilen. Er bekam zwar keinen Sieg, aber eine zufriedenstellende Antwort: "Sie sprechen heute mit einem sehr zufriedenen Trainer", sagte er nach Pullachs 0:0 bei der DJK Vilzing am Samstag. Seine Mannschaft habe mit viel Leidenschaft gespielt, sei taktisch sehr diszipliniert aufgetreten und habe kompakt verteidigt, resümierte er. Besonders die erste Halbzeit fand sein Gefallen. Sein Team habe Vilzing immer wieder Aufgaben gestellt, "die sie nicht lösen konnten".

Nach drei Spielen in der Restrunde fehlt Pullach immer noch ein Tor

Die Kirsche auf die Torte hätte es in Minute 90 bei einem Konter geben können. Schmöller sprach vom "Matchball", als Max Zander eine Hereingabe von Marko Tomicic an der Fünfmeterlinie knapp verpasste. Die Punkteteilung war aber gerecht, denn Vilzing hatte speziell nach der Pause mehr vom Spiel, als die verletzungsgeplagten Pullacher immer müder wurden. "In der zweiten Halbzeit hatten wir auch ein bisschen Glück", gestand Schmöller ein, "da hatten wir ein paar brenzlige Situationen zu überstehen".

Was jetzt noch fehlt, sind die Tore. Trotz des erstmaligen Punktgewinns im Jahr 2019 blieb der SV auch im dritten Spiel nach der Winterpause ohne Treffer. Eine Tatsache, die einem ehemaligen Bundesligastürmer wie Schmöller nicht gefallen kann. Was fehlt? Ein Tor, sagte er verschmitzt, "das würde vieles lösen". Der Trainer forderte "konsequentere" letzte Pässe und eine höhere Konzentration im und am gegnerischen Strafraum. Als Ex-Angreifer weiß er aber nur allzu gut, dass all das auch eine "Frage des Selbstvertrauens" sei. Und dieses haben seine Offensivspieler im Moment nicht. Womöglich kommt es ja am Samstag im Heimspiel gegen den laut Schmöller mit einer "richtig guten Offensive" ausgestatteten TSV Nördlingen zurück.

© SZ vom 18.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: