Fußball:Zentimetersache

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Lux strahlt: Zuletzt war der kirgisische Angreifer für sein Nationalteam im Einsatz. (Foto: Foto2press/imago)

SpVgg Unterhaching erreicht in Seligenporten Pokal-Halbfinale

Von Christoph Leischwitz, Unterhaching

Ein Tor des Gegners statt eines Lattenschusses in der 90. Minute, und die SpVgg Unterhaching hätte ein Déjà-vu erlebt. Wieder ein Elfmeterschießen. Im vergangenen Jahr hatten die Hachinger den Toto-Pokal gewonnen, doch im Viertelfinale wie auch im Finale war das Spiel noch nicht einmal nach zehn Elfmeter-Schützen beendet, so spannend war es. Der eine oder andere nicht mitgereiste Fan mag am Mittwochabend deshalb nervös geworden sein, sofern er auf der Homepage des Bayerischen Fußball-Verbandes den Liveticker der Viertelfinalpartie beim SV Seligenporten verfolgte. Dort stand zunächst zu lesen: " 91. Abpfiff der Begegnung." Doch plötzlich folgte der Eintrag: " 90. Beginn Elfmeterschießen." Dann das erlösende " 90. Ende Elfmeterschießen." Wohl ein technischer Fehler. In Wahrheit feierten die Hachinger da schon ihren 2:1-Sieg und das Weiterkommen.

Seligenporten, eine Spitzenmannschaft der Fußball-Bayernliga Nord, hatte gezeigt, dass es eine Spitzenmannschaft der Regionalliga fordern kann. Dass es zur Pause 1:1 stand, fand Unterhachings Trainer Claus Schromm dann auch "etwas glücklich". Die Gastgeber waren durch einen Freistoßschlenzer von Fabian Klose in der 15. Minute in Führung gegangen, die Mauer schien bei dieser Szene nicht perfekt gestellt. Vitalij Lux lief aber schon vier Minuten später nach einem Steilpass von Thomas Steinherr alleine aufs gegnerische Tor zu und verwandelte cool zum 1:1, obwohl ihm unmittelbar vor dem Schuss der Ball versprungen war. In der Folge hatte Seligenporten nicht unbedingt die besseren, aber doch einige Chancen mehr als die Gäste. Lux, der in den vergangenen zwei Wochen wegen eines Nationalmannschaft-Einsatzes mit Kirgisistan nur wenige Minuten für Haching gespielt hatte, erzielte auch den Siegtreffer, mit einem Instinkttor: Bei einer Flanke von der linken Seite erwischte der 27-Jährige den noch steigenden Ball mit dem Scheitel, von dort segelte dieser ins ferne Eck (73.). "Das war ein schwerer Kopfball, aber er ist gut drauf", lobte Schromm. Wenig später folgte noch der Lattenschuss. "Trotzdem ist ihnen am Ende ein bisschen die Luft ausgegangen", sagte Schromm über den Gegner.

Im Halbfinale am 19. April reist die Spielvereinigung zu Jahn Regensburg, wo der ehemalige Haching-Coach Heiko Herrlich arbeitet. Ziel ist erneut die Qualifikation für den DFB-Pokal. Diese wäre zwar, falls es dort nicht klappt, auch noch über den Umweg der Regionalliga-Meisterschaft möglich, aber "der Weg über den Pokal ist leichter", glaubt Schromm. "Da sind es nur zwei Spiele."

© SZ vom 08.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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