Fußball:Löcher gestopft

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SpVgg Unterhaching kann Heimspiel gegen Chemnitz austragen

Der Winter hatte den Unterhachinger Sportpark lange im Griff: Erst war da eine geschlossene Schneedecke, dann ein Krähenschwarm, der tiefe Löcher in den von der Rasenheizung freigelegten Untergrund bohrte. So tief, dass der Platz unbespielbar wurde. Nun geht die unfreiwillig lange Ruhepause offenbar zu Ende. Die Krähen ziehen sich allmählich zurück. "Es fliegen immer noch ein paar herum", sagt Christian Ziege zwar, doch die Platzwarte hätten "super Arbeit gemacht". Weshalb der Trainer des Fußball-Drittligisten SpVgg Unterhaching nun zu einem recht probaten Mittel greifen kann, um auch die letzten Vögel zu vertreiben: Er lässt seine Mannschaft im Stadion spielen.

Die Partie am Freitagabend (19 Uhr) gegen den Chemnitzer FC soll also stattfinden, hieß es gestern in einer Pressemitteilung. Dabei hatte die SpVgg in den vergangenen Tagen mehrmals die Besorgnis geäußert, dass der Platz aufgrund der immensen Schäden für längere Zeit gesperrt bleiben könnte. Seitdem haben die Platzwarte Löcher gestopft, gewalzt, der Rasen sehe lange nicht mehr so "Banane" aus wie vor ein paar Tagen, sagt Ziege. Letztlich fiel die Entscheidung sogar ohne eine Platzkommission, die in zweifelhaften Fällen stets zu Rate gezogen wird. Damit ist ein Problem für den Verein vorerst abgewendet: Zwei Nachholspiele hat Unterhaching bereits zu bestreiten, die körperliche Belastung im Abstiegskampf wird mit steigender Zahl englischer Wochen nicht kleiner.

Aus der Winterstarre aufgewacht ist auch die U23, oder besser: ihr Trainer Daniel Kaiser. Am Mittwoch hatte das Internet-Portal fussball-vorort Kaiser mit den Worten zitiert: "Ich werde die U23 der Spielvereinigung Unterhaching nicht mehr als Trainer betreuen." Auf Nachfrage wusste der Rest des Vereins nichts von Kaisers Entscheidung. Einige Stunden später erklärte dann Claus Schromm, Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums, dass Kaiser viel im Verein zu tun habe, als Co-Trainer der U19 sowie Athletik-Trainer. "Nach dem Rücktritt von Ingo Schlösser (Anfang Oktober 2014, d.Red.) hatten wir die Betreuung der U23 sowieso immer schon intern geregelt", so Schromm, sprich: Mal habe Ziege die Mannschaft am Spieltag übernommen, mal Schromm. Kaiser als weitere Alternative falle nun eben aus, mehr nicht.

Das abstiegsbedrohte Bayernliga-Team wird seine restlichen Heimspiele nicht mehr beim Kooperationspartner in Bad Aibling austragen, sondern in der Hachinger Grünau. Es wird den Winter überstehen, wohl aber nicht den nächsten Sommer: Der Verein will die U23 abschaffen, sobald der Verband dies Drittligisten erlaubt.

© SZ vom 19.02.2015 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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