Fußball:Jackys Laufpass

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FC Ismaning lässt Vertrag mit Trainer Xhevat Muriqi im Sommer enden

Von Andreas Liebmann, Ismaning

Es mag Zufall sein, dass diese beiden Meldungen auf der Internetseite des FC Ismaning direkt aufeinanderfolgen. Anfang Januar: Der Fußball-Bayernligist verpflichtet Florian Hahn, ehemals Geschäftsführer des Drittligisten SV Wacker Burghausen, als neuen Sportlichen Leiter. Nun, Anfang Februar: Der zum Saisonende auslaufende Vertrag mit Trainer Xhevat Muriqi wird nicht verlängert. Klar, dazwischen war nicht viel passiert, es ist Winterpause, aber natürlich kann es da durchaus auch einen Zusammenhang geben. Etwa den, dass die Ansprüche des einstigen Viertligisten wieder deutlich gestiegen sind.

Xhevat Muriqi jedenfalls war überrascht. "Sportlich gesehen gibt es keinen Grund, eine solche Entscheidung zu treffen", sagt der Mann, den im Klub alle Jacky rufen. "Wir hatten in der Vorrunde einiges Verletzungspech, aber wir haben uns als Mannschaft weiterentwickelt und werden sicher den Klassenerhalt schaffen." Er habe eine junge Mannschaft, die attraktiven Fußball spiele. Das Ziel, das der neue Vorstand vor eineinhalb Jahren ausgegeben habe, binnen drei Jahren in die Bayernliga zurückzukehren, habe er bereits im ersten Jahr erreicht. "Der FCI war immer eine Herzensangelegenheit", sagt Muriqi, "ich hatte früher als Spieler und später als Trainer auch andere Angebote, aber nie einen Grund gesehen zu wechseln." Muriqi ist offensichtlich nicht nur überrascht, sondern auch enttäuscht. Am vergangenen Donnerstag sei ihm mitgeteilt worden, dass er viel getan habe und nun ausgepowert sei. Auch das war dem 43-Jährigen neu. "Es wäre schön gewesen, wenn sie vorher mal mit mir darüber geredet hätten", sagt er.

Der zweite Vorsitzende Frank Stenner erklärt, der Verein wolle "neue Reizpunkte" setzen. Vor der Saison sei mit Muriqi vereinbart worden, im Winter über eine Vertragsverlängerung zu beraten, daher sei diese Entscheidung nun getroffen worden. "Wir können Jacky gar nichts vorwerfen, wir haben den Vertrag ja auch nicht aufgelöst", betont Stenner. Als Muriqi das Team Ende 2013 übernahm, war es nach der Entlassung des Trainers Frank Schmöller und einem Spielerboykott im freien Fall von der Regional- in die Landesliga, den Klub plagten finanzielle Sorgen. Muriqi brachte Stabilität zurück. Damals sei es schwer gewesen, überhaupt Spieler nach Ismaning zu holen, erinnert er sich. Seinen Vertrag will Muriqi erfüllen. Ein Nachfolger soll in den nächsten vier bis sechs Wochen feststehen.

© SZ vom 07.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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