Fußball:Bunte Pleite

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Erstes Spiel für Münchner Integrations-Fußballteam endet 1:6

Bunt will er sein, außerdem fair und stark. Was das Bunte angeht, ist der FC Fairplay United dem eigenen Anspruch schon vor dem Anpfiff gerecht geworden. Als die neue Integrations-Mannschaft des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) aus dem Kreis München am Samstag ihr erstes Spiel bestritt, standen Aktive aus acht verschiedenen Nationen im Kader: fünf Deutsche, drei Türken, zwei Bosnier, ein Kroate, ein Portugiese, ein Serbe, ein Kasache, ein Libanese. Bunter geht es kaum.

Der FC Fairplay United trat gegen den ESV München-Freimann an, dessen Fußballabteilung am Wochenende ihr 60-jähriges Bestehen feierte. Am Ende verlor der FC Fairplay 1:6. Das einzige Tor für das Integrations-Team erzielte Suad Sadovic, der Mitte der neunziger Jahre kurze Zeit für Arminia Bielefeld in der Regionalliga spielte. Das Ergebnis war jedenfalls so deutlich wie bedeutungslos. Denn dass es dieser Mannschaft nicht um Siege geht, lässt schon der Name, Fairplay, vermuten. Stattdessen wirbt das Team vor allem gegen Gewalt auf Fußballplätzen und für Integration. Außerdem, so heißt es in der BFV-Pressemitteilung zum ersten Spiel, könne man etwas "für den guten Zweck" tun. Die Besucher des Jubiläumsfestes spendeten gut 800 Euro, die zwei kranken Mädchen zugutekommen sollen.

Der FC Fairplay United ist aus der Initiative "Fairplay München" hervorgegangen. Um dem Projekt mehr Strahlkraft zu verleihen, haben Bernhard Slawinski und Markus Sieger, die Gründer des Teams, prominente Münchner ins Boot geholt. Am Samstag trugen Moderator Michael "Goofy" Förster und Kabarettist Michael Dietmayr das dunkelblaue FC-Trikot. Die Verantwortlichen waren zufrieden mit dem ersten Praxistest: "Es ist wunderbar zu sehen, dass wir schon zum ersten Spiel so viele Spieler aus verschiedenen Nationen gewinnen konnten", sagte der BFV-Kreisvorsitzende Slawinski. Momentan laufen die Planungen für das nächste Spiel, die Ambitionen sind groß: "Der FC United soll ein Markenzeichen werden für Fairplay und soziales Engagement", hofft Slawinski.

© SZ vom 29.07.2015 / fema - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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