Der Fußball-Bayernligist BCF Wolfratshausen hat mit dem deutschen Meister FC Bayern München mehr gemein, als man annehmen würde. Zum Beispiel ist das Kürzel des einen (das für "Ball-Club Farchet" steht) ein Anagramm des anderen; der ehemalige Ministerpräsident Edmund Stoiber, der den BCF als seinen Heimatverein betrachtet, sitzt bei den Münchnern im Aufsichtsrat; und der Wolfratshauser Trainer Marco Stier, gebürtiger Hamburger, stand zweieinhalb Jahre lang beim FC Bayern unter Vertrag, wo er für die zweite Mannschaft auf 14 Einsätze kam. "Es war eine tolle Zeit in München", sagt der 33-Jährige, allerdings musste er in dieser Zeit dreimal am Mittelfuß operiert werden.
Am Donnerstag, 6. Juli, kommen die Münchner Profis nun zu einem Testspiel im Wolfratshauser Ortsteil Farchet vorbei. Nicht zum ersten Mal, dennoch ist das für den Bayernligisten eine große Sache. "Mega", findet Stier. Sein "Nachbar" Stoiber habe ihnen das ermöglicht - Stiers Familie ist gegenüber von Stoibers Haus eingezogen. Um 16 Uhr ist Einlass, um 18.30 Uhr Anpfiff. 4000 Karten à 14 Euro geben die Wolfratshauser an diesem Montag in den Vorverkauf. Vor 13 Jahren gab es schon einmal ein solches Duell vor 3000 Fans.
Zweimal 30 Minuten wird gespielt, weil die Bayern zuvor noch trainieren, so Stier: "Das ist auch für uns gut. Zweimal 45 Minuten dem Ball hinterherlaufen, ist hart." 17 Weggängen stehen bisher sieben Neue beim BCF entgegen. Trotzdem sind genügend Spieler übrig, die dem ungleichen Duell mit dem Rekordmeister entgegenfiebern.