Fußball:Arabischer Abend

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Die Profivereine Al-Nassr und Al-Shaab testen in Schäftlarn

Von Stefan Galler, Schäftlarn

Im Isartal hoffen sie auf ein Spektakel, eine interessante und vor allem außergewöhnliche Konstellation ist es allemal. Auf der Anlage des Fußball-A-Klassisten TSV Schäftlarn am Wangener Weg findet an diesem Donnerstag (18 Uhr) ein ganz besonderes Fußballspiel statt: Der aktuelle Meister Saudi Arabiens, Al-Nasr FC aus der Hauptstadt Riad, testet gegen Al-Shaab CSC, Rückkehrer in die oberste Spielklasse der Vereinigten Arabischen Emirate, der Arabian Gulf League. Alfred Ebbers, der Fußball-Abteilungsleiter des TSV, freut sich auf das Freundschaftsspiel: "Für uns ist das eine tolle Sache, gerade fürs Image des Vereins. Als die Anfrage kam, haben wir sehr schnell zugestimmt."

Der Kontakt kam über den Schäftlarner Trainer Florian Stenzel zustande. Der ehemalige Coach der SpVgg Unterhaching II und der FT Starnberg pflegt freundschaftliche Beziehungen zu SLFC Soccer, einer österreichischen Agentur, die auf die Organisation von Trainingslagern und Testspielen für Profiklubs und Nationalteams spezialisiert ist. Sie arbeitet mit allerlei großen Namen zusammen: FC Chelsea, Juventus Turin, Borussia Dortmund, Schalke 04, Olympique Lyon, AS Rom, FC Sevilla, Manchester City - die Liste ließe sich ewig verlängern. Die beiden arabischen Vereine absolvieren derzeit in Bayern ihre Saisonvorbereitung, durch Stenzels Vermittlung wurde der idyllisch gelegene Schäftlarner Platz als Austragungsort für das Match bestimmt. Spartenchef Ebbers ist es wichtig, zu betonen, dass der TSV finanziell von dieser Sache nicht profitiert: "Wir veranstalten dieses Spiel nicht, um Kasse zu machen", sagt er. "Wenn wir mit plus/minus null rauskommen, sind wir zufrieden."

Allerdings gebe es einiges zu berücksichtigen: Möglicherweise wird der Präsident von Al-Nassr, Faisal bin Turki bin Nasser, ein echter saudischer Prinz, vorbeikommen. "Für diesen Fall müssen wir einen abgesperrten Lounge-Bereich vorbereiten", sagt Ebbers. Was die Speisekarte im Vereinsheim angeht, bleibt der Abteilungsleiter gelassen: "Wir haben sowieso Gemüse und Geflügel im Angebot, da brauchen wir gar nichts ändern." In den Kabinen werden den Spielern nur stilles Wasser und Bananen kredenzt, ein Abendessen ist nicht vorgesehen, beide Teams wollen gleich nach Schlusspfiff wieder abfahren.

Überhaupt werde man "keinen Handstand machen, um eine Mordsshow abzuliefern", sagt Ebbers. "Wir überreichen den Vereinen unseren Wimpel, organisieren Einlaufkinder aus der Jugendabteilung." Für ein aufwendiges Rahmenprogramm mit Blaskapellen sei die Zeit der Vorbereitung ohnehin zu kurz.

© SZ vom 06.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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