Fußball:Akzentfrei in Abstiegsnot

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Relegation zur Landesliga: Gilching plant für Runde zwei, Erding und Kirchheim hoffen. Für den SC Fürstenfeldbruck wird der Klassenerhalt schwierig

Von Christoph Leischwitz und Fabian Swidrak

FC Erding - 1. FC Passau 2:1

Rainer Elfinger war froh, dass Fabian Aupperle der Fehler unterlaufen war. "Ein anderer Spieler wäre danach vielleicht psychisch kaputt gewesen", vermutet der Trainer des Bezirksligisten FC Erding. "Fabian hat danach erst recht ein überragendes Spiel gemacht." Gerade einmal zwei Minuten waren im Hinspiel der ersten Relegationsrunde zur Fußball-Landesliga gespielt, da misslang Aupperle ein Rückpass zu Torhüter Timo Dorhöfer. Passaus Stürmer Christoph Wimmer ging dazwischen und erzielte den frühen Führungstreffer für die Gäste. "Wir hatten uns fest vorgenommen, zu Hause kein Gegentor zu kassieren. Ich bin daher sehr stolz, dass wir trotz des unglücklichen Starts noch gewonnen haben", sagt Elfinger. Seine Mannschaft habe klar besser gespielt, nur zu wenige Torchancen generiert. Tobias Bartl vergab eine große Gelegenheit, als er den Ball im Eins-gegen-eins nicht an Passaus Keeper Pablo Artner vorbei brachte. "Für den Kopf und das Rückspiel ist es vielleicht ganz gut, dass wir nicht noch höher gewonnen haben", meint Elfinger. Nach dem Seitenwechsel traf zunächst Cenk Imsak vom Elfmeterpunkt zum Ausgleich (54.), das 2:1 erzielte wenig später nach einer Ecke - genau: Aupperle (65.), der seinen Fehler, wie Elfinger sagt, damit wieder egalisierte.

TSV Gilching - FC Gerolfing 3:0

Ein kleines bisschen ärgern sie sich beim TSV Gilching immer noch, dass sie in die Relegation gerutscht sind. "Mit 71 Punkten wären wir in jeder anderen Bezirksliga Erster gewesen", rechnet Abteilungsleiter Stefan Schwartling vor. Doch das furiose 3:0 im Hinspiel gegen den Landesligisten FC Gerolfing war zumindest ein Erlebnis, auf das man ungern verzichtet hätte. Zumindest für das Überstehen der ersten Runde hat Gilching nun beste Voraussetzungen geschaffen. Mann des Tages war der 34-jährige Christoph Ullmann, der vor knapp 600 Zuschauern alle drei Tore des TSV auflegte: Das 1:0 durch Jonas Schmid mit einem Einwurf (32.), das 2:0 durch Mittelstürmer Ramon Adofo (36.) und das 3:0 durch Nick Schnöller (86.) durch kluge Hereingaben. "Da war die Stimmung natürlich bestens", sagt Schwartling. Er sei zuversichtlich, dass sein TSV im Gegensatz zum vergangenen Jahr diesmal endlich aufsteigt.

Kirchheim - SV Manching 1:1

Kopfzerbrechen bereitet Christian Boche jetzt vor allem das Mittelfeld. Drei Stammkräfte könnten im Rückspiel am Sonntag fehlen, berichtet der Abteilungsleiter des Kirchheimer SC. Kevin Staudigl und Maximilian Leimeister mussten im Hinspiel verletzungsbedingt raus. Eine ärztliche Diagnose gibt es noch nicht, Staudigl selbst aber sorgt sich, er könnte zum dritten Mal einen Kreuzbandriss erlitten haben. Klarheit besteht bei Benedikt Weinzierl: Der Kapitän ließ sich in eine Rangelei verwickeln und sah wegen eines Schubsers die rote Karte. "Beide Spieler sind aufeinander zu gegangen und natürlich ist der Gegner dann arg theatralisch zu Boden gegangen, so bekommt man das im Fernsehen ja gezeigt", ärgert sich Boche. Wie schwer die Ausfälle wiegen, hat das erste Duell gegen Manching gezeigt. "Wir konnten das Spiel nicht mehr kontrollieren. Der Gegner hat das gut genutzt", sagt Boche. Nach dem Führungstreffer von Fabian Loens (28., Foulelfmeter) und dem Ausgleich durch Manchings Frank Lustig (67.) hat Boche noch Hoffnung: "Wir haben im März schon dort gewonnen."

Stätzling - Fürstenfeldbruck 3:1

Vor fünf oder sechs Jahren, so ganz genau weiß Michael Westermair es selbst nicht mehr, hatte er zum letzten Mal auf dem Feld gestanden, damals für den TSV Aindling. An Fronleichnam nun wechselte sich der 36-jährige Trainer des SC Fürstenfeldbruck in der 75. Minute selbst ein. Gebracht hat es wenig: Der SCF verlor beim Bezirksligisten FC Stätzling 1:3 (0:2). Nach jahrelanger Misswirtschaft und Spielerweggängen wird nun der Abstieg in die Bezirksliga immer konkreter. "Wir hatten keine Offensivkraft mehr auf der Bank", sagte Westermair. Außerdem erhoffte sich der einstige Bayernliga-Stürmer des SCF eine psychologische Wirkung auf den Gegner, wenn da plötzlich überraschend ein erfahrener Spieler aufs Feld kommt. "Ich wollte einfach nichts unversucht lassen. Aber ich konnte keine großen Akzente setzen."

Verloren hatte seine Mannschaft die Partie schon in der ersten Halbzeit: "Wir sind nicht in die Zweikämpfe gegangen, wir haben Stätzling 40 Minuten das Feld überlassen", sagte Westermair. Die Folge war ein Doppelpack von Marvin Gaag (17., 34.). Zumindest konnte der SCF noch auf das 3:0 durch Daniel Löffler (62.) antworten: Marian Knecht traf fünf Minuten später zum 1:3. Das Tor sei zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen. "Ein 2:0 ist jetzt auch nicht unmöglich", findet Westermair. Er selbst wird am Sonntag aber nicht mehr als Stürmer zur Verfügung stehen, Karol Kopec wird dann im Kader zurückerwartet.

© SZ vom 28.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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