Frauenfußball:Stabiler Verfolger

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Auf und davon: Bayern-Stürmerin Vivianne Miedema lässt Hoffenheims Martina Moser stehen und startet ihr Solo zum Führungstreffer. (Foto: imago/foto2press)

Bayern-Frauen schlagen Hoffenheim souverän mit 2:0 und rücken auf einen Punkt an den Zweitplatzierten Potsdam heran.

Von Sebastian Winter, München

Verfolgerrollen gehören eigentlich nicht zum Selbstverständnis eines Klub wie dem FC Bayern München - auch nicht bei dessen Fußballfrauen. 2015 wurden sie deutscher Meister, 2016 auch. 2017 standen sie erstmals im Champions-League-Viertelfinale und schieden dort - wie die Männer - aus. In der Meisterschaft sind sie zurzeit aber nur Dritter, also in der ungeliebten Verfolgerrolle. Allerdings richtet sich die Mannschaft von Thomas Wörle dort immer besser ein. Am Tag der Arbeit ist ihnen jedenfalls ein durchaus leichtfüßiger 2:0 (2:0)-Heimsieg über die TSG Hoffenheim geglückt, der vierte Zu-Null-Erfolg in Serie. Die FCB-Frauen verringerten ihren Abstand auf den Zweiten Potsdam dadurch auf einen Punkt, Tabellenführer Wolfsburg hat immerhin vier Zähler Vorsprung - vier Spieltage vor dem Saisonende doch ein einigermaßen komfortables Polster. Zumal Wolfsburg das bedauernswerte Schlusslicht Mönchengladbach am Sonntag mit 8:0 erlegte.

Im Grünwalder Stadion sahen die 522 Zuschauer schon nach fünf Spielminuten das erste Tor. Vivianne Miedema schloss ein Solo, das sie fast an der Mittellinie gestartet hatte, sehr abgebrüht zum 1:0 ab. Sara Däbritz (10.), Caroline Abbé (10.) und Miedema (17.) hätten die Führung ausbauen können, aber auch Hoffenheim hatte seine Chance. Nach einem Fehler in der FCB-Abwehr lenkte Manuela Zinsberger den Schuss von Nicole Billa neben das Tor (13.). Danach passierte eine knappe halbe Stunde nicht viel - bis Däbritz den Ball auf Miedema durchsteckte und die Torjägerin ihn zum 2:0 unter die Latte drosch (43.).

Nach dem Seitenwechsel erarbeiteten sich die Bayern zwei weitere gute Chancen: Miedema scheiterte allerdings aus spitzem Winkel an TSG-Schlussfrau Martina Tufekovic (61.), Nicole Rolser zielte Zentimeter am Kreuzeck vorbei (69.). "Wir hatten noch die eine oder andere Chance, um das dritte Tor zu machen, aber alles in allem bin ich sehr zufrieden. Wir haben das vierte Spiel in Folge zu null gewonnen und sind sehr stabil momentan", sagte Wörle. Und das, obwohl er im vorletzten Heimspiel der Saison auf eine komplette Elf verzichten musste. Aus Verletzungsgründen, aber auch, weil Sydney Lohmann und Verena Wieder zur U17-Europameisterschaft abgestellt waren.

Am kommenden Sonntag empfängt Potsdam übrigens Wolfsburg. Und eine Woche später die Bayern. Zeit also, aus der Verfolgerrolle auszubrechen.

© SZ vom 02.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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