Frauenfußball:Champions League zum Warmspielen

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Euphorischer Jubel? Lineth Beerensteyn (Zweite von links) hat zwei Champions-League-Treffer für den FC Bayern München erzielt. (Foto: imago/foto2press)

Nach fünf Siegen steht für die Fußballerinnen des FC Bayern der erste Härtetest an - nicht in der Champions League, sondern beim Meister.

Von Daniel Böldt, München

Es ist eine der bekanntesten und banalsten Binsen im Sport: Der nächste Gegner ist immer der schwerste. Das stimmt zwar selten, appelliert aber immerhin an die Moral der Akteure: Der kommende Gegner möge doch bitte nicht unterschätzt werden.

Für Thomas Wörle, Trainer der Frauenmannschaft des FC Bayern München, bekommt das Motto nun ausnahmsweise mal wortwörtlich Bedeutung. An diesem Sonntag (14 Uhr) spielen die Fußballerinnen beim aktuellen Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg. Und es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass die Saison für den FC Bayern erst mit diesem Spiel wirklich beginnt. Der schwerste Gegner ist es zweifelsohne.

Die bisherigen Ergebnisse des FC Bayern lesen sich wie folgt: 3:0 (DFB-Pokal), 7:0 (Champions League), 10:1 (erstes Bundesligaspiel), 4:0 (zweites Bundesligaspiel). Am Mittwochabend war Spartak Subotica, nun ja, Gegner des FC Bayern. Ergebnis im Rückspiel der ersten Runde der Champions League: 4:0 (1:0).

Nachdem die Münchnerinnen bereits das Hinspiel in Serbien deutlich gewonnen hatten, veränderte Wörle die Aufstellung im Vergleich zum Bundesligaspiel gegen Duisburg auf sechs Positionen. "Es war schwer, die Spannung hoch zu halten", gestand der Trainer nach dem Spiel und verwies vor allem auf die eher träge Ballzirkulation in der ersten Halbzeit: "Es war klar, dass wir da Rhythmusprobleme kriegen." Zweifel, wer dieses Spiel gewinnen wird, gab es dennoch zu keinem Zeitpunkt. Die Tore von Lineth Beerensteyn (18./53.), Lina Magull (55.) und Mandy Islacker (64.) brachten letztendlich einen ungefährdeten Sieg, den fünften im fünften Pflichtspiel. Dass die bisherigen Ergebnisse eher nach Eishockey als nach Fußball klingen, könnte durchaus zum Problem für den FC Bayern werden. "Der VfL Wolfsburg ist natürlich eine ganz andere Kragenweite, da wird man dann sehen, wie weit wir sind", sagte Wörle nach dem Spiel am Mittwoch, durch das die Bayern souverän in das Achtelfinale der Champions League einzogen. "Im Vergleich zu heute müssen wir noch mal deutlich draufpacken." Der VfL Wolfsburg hat wie der FC Bayern bisher übrigens alle seine Pflichtspiele gewonnen und dabei noch nicht mal ein Gegentor kassiert.

© SZ vom 28.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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