Frauenfußball:Behringer hält Bayern auf Kurs

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Jubel über den Siegtreffer: Melanie Leupolz feiert mit Torschützin Dagny Brynjarsdottir (li.). (Foto: Imago/foto2press)

Fußballerinnen des FCB nach 2:1 über Jena weiter im Titelrennen

Von Kathrin Steinbichler, München

Als der Schlusspfiff ertönte, wollte zunächst kaum eine jubelnd die Arme in die Höhe reißen, zu zittrig und zu umkämpft war der Schlussspurt dieses Spiels gewesen. Am Ende aber konnten die Fußballerinnen des FC Bayern München an diesem Sonntagnachmittag zufrieden sein: Durch das 2:1 (2:0) über den USV Jena wahrten die Bayern-Frauen zwei Spieltage vor dem Saisonende weiter die Chance auf ihren ersten Meistertitel seit 1976.

"Es war das erwartet schwere Spiel", meinte Bayern-Trainer Thomas Wörle. "Wir sind sehr froh, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und uns nun mit zwei weiteren Siegen die Teilnahme an der Champions League sichern können." Vor dem Anpfiff aber musste der FC Bayern zunächst einen Rückschlag verkraften: Außenverteidigerin Katharina Baunach, die erst kürzlich nach einer Verletzungspause in die Mannschaft zurückgekehrt war, verletzte sich beim Warmmachen und musste die Partie von der Bank aus verfolgen.

Dennoch starteten die Münchnerinnen gut in die Partie: Nach einer Viertelstunde hatte Lena Lotzen die Chance zur Führung, doch ihr Kopfball nach einer Ecke von Melanie Behringer landete an der Querlatte. Sekunden später übernahm es dann Kapitänin Behringer persönlich, ihre Mannschaft in die Erfolgsspur zu bringen: Ihr schön geschlenzter Freistoß segelte zum 1:0 ins linke Toreck (20.). Weitere fünf Minuten später gelang Dagny Brynjarsdottir die Vorentscheidung: Nach starkem Zuspiel von Lotzen zog die isländische Nationalspielerin ab, ihr Torschuss trudelte unhaltbar abgefälscht zum 2:0 ins Tor (25.). Im Anschluss kam Jena zunächst kaum über das Mittelfeld hinaus und versäumte es auch, die Bayern durch mehr Passsicherheit unter Druck zu setzen.

In der zweiten Spielhälfte aber ging Jena plötzlich mit mehr Biss und Konsequenz zum Ball, während der FC Bayern sich defensiver präsentierte, um keine gegnerischen Konter zu riskieren. Die nimmermüde Behringer war jetzt mehr als Abräumerin gefragt denn als Vorbereiterin. Für die Schlussviertelstunde brachte Bayern-Trainer Thomas Wörle Eunice Beckmann für Lena Lotzen, allerdings waren es die Gäste aus Jena, die es noch einmal spannend machten: Julia Arnold trat die erste Ecke der Gäste direkt aufs Tor - und erzielte mit ihrem direkt verwandelten Standard den Anschlusstreffer (81.). Bayern-Torhüterin Tinja Korpela beschwerte sich, beim Herauslaufen behindert worden zu sein, doch der kuriose Treffer ging angesichts der Spielentwicklung in Ordnung: Immer ungenauer und ungeordneter waren die Aktionen der Münchnerinnen, die zunehmend auch nervös wurden.

Ein Punkt trennt die zweitplatzierten Bayern-Frauen jetzt von Spitzenreiter VfL Wolfsburg. Mit einem Erfolg am nächsten Sonntag (14 Uhr) bei Ligaschlusslicht Herforder SV haben es die Bayern selbst in der Hand, sich im letzten Heimspiel gegen Essen den Einzug in die Champions League zu sichern - oder gar den Titel zu feiern.

© SZ vom 20.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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