Eishockey:Zurück auf Los

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Marco Pfleger, 27, hat 272 Mal in der DEL gespielt. Bei den Tölzer Löwen soll er eine zentrale Rolle übernehmen – so wie von 2011 bis 2013 schon einmal. (Foto: imago/Zink)

Marco Pfleger wechselt nach 272 DEL-Spielen zu den Tölzer Löwen in die DEL2. Dort soll der Stürmer eine zentrale Rolle einnehmen - so wie 2012, als Verein und Spieler gemeinsam die Oberliga-Meisterschaft gewannen.

Von Johannes Schnitzler, Bad Tölz

Marco Pfleger ist ein Spieler, der Spiele entscheiden kann. Das sagen viele Experten über Marco Pfleger, vor allem einer, der es wissen muss: Marco Pfleger. "Ich war nie einer, der mitläuft, sondern einer, der Akzente setzt": Diesen Satz sagte der Peißenberger vor knapp acht Jahren. 20 Jahre jung war er damals und neu bei den Tölzer Löwen. Pfleger kam aus der Bayernliga, im Profi-Eishockey war er ein unbeschriebenes Blatt. In der vierten Liga allerdings hatte er mit 27 Toren in 34 Spielen auf sich aufmerksam gemacht. In Tölz waren sie sich sicher: Das wird einer. 2012 holten sie gemeinsam die Meisterschaft in der dritten Liga, ein Jahr später ging es für den talentierten Torjäger in die DEL nach Nürnberg. Dort spielte Pfleger an der Seite der ehemaligen Tölzer Yasin Ehliz und Leo Pföderl, ehe er zur vergangenen Saison nach Straubing wechselte. Vom Talent her sei er einer wie Thomas Greilinger, sagen die Experten über Pfleger. Über Greilinger, 37, der in 834 DEL-Spielen 643 Scorerpunkte gesammelt hat, sagten sie, er könne den Puck ins Tor streicheln. Pfleger, der in 272 DEL-Spielen auf 81 Punkte kommt, sagt über sich: "Wenn ich eine Chance hab', hau' ich sie rein." Nun ist Marco Pfleger, 27, zurück in Bad Tölz. Am Donnerstag meldete der Zweitligist die Verpflichtung des Stürmers für die kommende Saison.

Was wie ein Rückschritt aussieht, könnte für Pfleger und den Klub ein gemeinsamer Schritt nach vorne werden, so wie 2012. In Straubing war Pfleger zuletzt vornehmlich in den hinteren Reihen zu finden, wo viel geschuftet wird und wenig gespielt. In Tölz soll er eine zentrale Figur werden. Geschäftsführer Christian Donbeck sagt: "Wir möchten ihn nicht unter Druck setzen, aber Marco weiß, dass wir ihn zwar mit offenen Armen, aber auch mit einer gewissen Erwartungshaltung empfangen." Pfleger sagt, er habe auch andere Angebote gehabt. In Frankfurt galt er als Kandidat, bis die Hessen den ehemaligen Nationalspieler Martin Buchwieser als Zugang vermeldeten. Pfleger stand zu diesem Zeitpunkt längst in Bad Tölz im Wort.

"Ich hatte einige Angebote. Aber man muss das nicht immer aus Profisicht, also finanziell, betrachten", sagt Pfleger. "Das ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich habe Tölz sehr viel zu verdanken. Das möchte ich jetzt so gut wie möglich zurückzahlen." Auch Thomas Greilinger ging einst zurück zu seinem Heimatklub nach Deggendorf, in die Oberliga. Von dort aus startete er 2008 in der DEL erst richtig durch. Mit 27.

© SZ vom 19.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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