Eishockey:Kabine statt Kabinett

Die Nationalhymne wird nicht gesungen, als Kanadas Botschafter den EHC Red Bull München besucht. Dabei ist Stéphane Dion weitläufig mit Céline verwandt.

Von Johannes Schnitzler

Die Nationalhymne wurde zwar nicht abgesungen, es war schließlich nur ein inoffizieller Besuch. Aber die kanadischen oder zumindest in Kanada geborenen Profis des EHC Red Bull München nahmen doch Haltung an, als ihnen Geschäftsführer Christian Winkler am Donnerstag diesen freundlichen weißhaarigen Herrn vorstellte: Stéphane Dion, ehemaliger Außenminister im Kabinett von Justin Trudeau, seit 2017 Botschafter Kanadas in Deutschland und - wie es sich für einen echten Sohn des Landes gehört - glühender Eishockey-Fan. Im Besonderen haben es ihm die Montréal Canadiens angetan. "Ich bin zwar nur geschäftlich in München, aber ich freue mich immer, Eishockeyspieler zu treffen und ihre Klubs zu besuchen", sagte Dion, der dem diplomatischen Protokoll folgend das obligatorische Klub-Trikot überreicht bekam. Der augen- oder besser ohrenfälligste Unterschied zwischen dem kanadischen Eishockey und der DEL sei für ihn dieser: "Die deutschen Fans fangen immer an zu singen." Dion ist gewissermaßen Experte: Der 64-Jährige ist weitläufig mit Pop-Königin Céline Dion verwandt. Die Musik zur Nationalhymne "O Canada" stammt übrigens, nein, nicht von Céline Dion, sondern von Calixa Lavallée. Mögliche verwandtschaftliche Beziehungen zum ehemaligen Münchner Verteidiger Kevin Lavallée sind nicht völlig auszuschließen.

© SZ vom 06.12.2019 / sjo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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