Eishockey:Ein neuer Anlauf

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Fürs Fotoalbum: Die EHC-Bank beim Champions-League-Finale im Februar. Diesmal soll der Titel her. (Foto: Imago)

Bei der Auftaktveranstaltung zur Champions Hockey League erklärt Don Jackson, Trainer des Vorjahresfinalisten EHC München, dass der Titel diesmal das Ziel sei.

Von Christian Bernhard, München

Einige der vielen Menschen auf dem Münchner Marienplatz staunten nicht schlecht, als dort am Dienstagnachmittag ein Podest mit einem 18 Kilogramm schweren Silberpokal aufgebaut wurde, der als Fotomotiv für sechs Männern in Sportklamotten diente. Der Pokal war jener der Champions Hockey League (CHL), der für den EHC Red Bull München in der vergangenen Saison zum Greifen nah gewesen war. Als erster deutscher Verein überhaupt war er ins Endspiel eingezogen, musste sich in Göteborg aber den Frölunda Indians mit 1:3 geschlagen geben. Es war das erste von zwei verlorenen Endspielen, im April verloren die Münchner auch die Finalserie der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Mannheimer Adler.

Am Dienstag präsentierte CHL-Geschäftsführer Martin Baumann in München die sechste Saison, an der 32 Mannschaften aus 13 Ländern teilnehmen. Unter den zehn Debütanten sind der HC Ambri-Piotta (Schweiz), Münchens Gruppengegner, und die Augsburger Panther, die sich durch den letztjährigen Playoff-Halbfinaleinzug in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erstmals das Kontinental-Ticket sicherten. "Ich bin wirklich sehr gespannt auf die Augsburger", sagte Baumann, "die Erwartungshaltung in Europa ist sehr, sehr hoch, was sie betrifft." Deutschlands dritter Vertreter ist Meister Mannheim.

Am Spiel-Format hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert. Nach der Gruppenphase, aus der pro Vierergruppe zwei Teams weiterkommen, beginnt im Achtelfinale die K.o.-Phase mit Hin- und Rückspiel. Wo das Finale stattfindet, ist noch offen: Die vier Halbfinalisten können sich um die Austragung bewerben. "Wir machen uns Gedanken über einen neutralen Austragungsort", sagte Baumann, "aber die Zeit dafür muss noch reifen." Freuen können sich die 32 Teilnehmer jetzt schon über mehr Preisgeld. 2,34 Millionen Euro werden ausgeschüttet, 400 000 Euro mehr als in der Vorsaison. Auf den Sieger warten nun 425 000 Euro. Ziel der Organisatoren ist es, die CHL in der Saison 2022/23 mit knapp 3,5 Millionen Euro zu dotieren.

Die Münchner treffen in der Vorrundengruppe G auf Ambri-Piotta, Banska Bystrica (Slowakei) und Färjestad Karlstad (Schweden). Sie starten Ende August mit zwei Heimspielen: Am 29. August geht es in der Münchner Olympia-Eishalle gegen Ambri-Piotta (19.30 Uhr), zwei Tage später gegen Banska Bystrica (16 Uhr). "Ambri wird sicher für Furore sorgen", sagte Baumann, der findet, dass der Unterschied zwischen den skandinavischen Teams und dem Rest Europas in der vergangenen Saison "massiv kleiner" geworden sei.

Philip Gogulla, einer der EHC-Sommerzugänge, sprach von einer "sehr, sehr starken Gruppe", in der "wir uns erst einmal auf das erste Spiel fokussieren sollten". Die Erwartungshaltung rund um den EHC hat der amtierende DEL-Angreifer des Jahres nach seinem Wechsel aus Düsseldorf bereits wahrgenommen. "Gerade in München sollte der Erfolg immer da sein", erklärte er. "Unser Ziel ist es, irgendwann ganz oben zu stehen." Sein Trainer Don Jackson hat für dieses Irgendwann bereits einen konkreten Termin: Der Titel in der anstehenden Saison. "Für mich und für uns kann es nur ein Ziel geben: Wir wollen den nächsten Schritt gehen und die Champions League gewinnen", so Jackson.

Internationale Luft schnuppern die Münchner bereits am Wochenende. In Kitzbühel treffen sie beim "Red Bulls Salute" am Freitag auf IFK Helsinki aus Finnland, tags darauf wartet, je nach Ausgang der Freitagspartien, der EC Red Bull Salzburg oder die Malmö Redhawks aus Schweden. Jackson betonte: "Unser Lernprozess startet in Kitzbühel." Ein Sieg beim Turnier wäre mit Blick auf den kurz darauf folgenden CHL-Auftakt "gut für die Motivation", erklärte er. "Mindestens so wichtig ist aber auch, verschiedene Dinge zu testen." Damit er womöglich mit seinen Spielern im Februar 2020 den Pokal nicht mehr nur zu Fototerminzwecken berühren kann.

© SZ vom 21.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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