Eishockey:Ausgefuchst

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„Servus, I’m Mikko“: Torwart Rämö kann bei seiner Heimpremiere die Niederlage nicht verhindern. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Tölzer Löwen verpassen gegen Weißwasser den Anschluss an Platz zwölf. Dennoch überzeugt ihr neuer Torwart Mikko Rämö.

Von Johannes Schnitzler, Bad Tölz

Die ersten Worte des jüngsten Zugangs an seine neuen Mitspieler und die Fans wurden zeitgemäß via soziale Medien an ihre Adressaten übermittelt. "Servus, I'm Mikko", sagte Mikko Rämö, vergangene Woche verpflichteter Torwart der Tölzer Löwen, in perfektem Alpenglisch. "I'm very proud to be here in Bad Tölz and I hope, I can help the team." Auch im nicht weniger stolzen Bad Tölz hoffen sie, dass der Finne dem Aufsteiger helfen kann, der trotz des 4:3-Auswärtssiegs am Freitag nach der 1:3-Heimniederlage vom Sonntag gegen die Lausitzer Füchse aus Weißwasser weiter auf dem vorletzten Platz der DEL 2 steht. Glaubt man den vielen Grußbotschaften aus Bad Nauheim, wo Rämö zwischen 2015 und 2017 spielte, haben die Löwen mit dem 37-Jährigen einen guten Griff getan: "sehr guter Rückhalt", "mega Einstellung", "Tölz wird ihn lieben", das waren nur einige Blätter vom üppigen Vorschusslorbeer aus dem Netz.

Seinen Einstand am Freitag in Heilbronn hätte Rämö sich sicher anders vorgestellt. 0:3 lag Tölz nach 33 Spielminuten schon zurück, die Falken hatten noch keine zehn Mal auf das Tölzer Tor geschossen. Doch wie schon bei den Siegen gegen Kaufbeuren (3:2 n.V.) und Bayreuth (5:4 n.V.) reichte ein kleines Erfolgserlebnis, um die Löwen wieder an sich glauben zu lassen. Manuel Edfelder verkürzte auf 1:3, Chris St. Jacques und Klaus Kathan glichen aus, ehe abermals St. Jacques mit dem dritten Tölzer Powerplay-Treffer den zweiten Auswärtsdreier besiegelte. "Wir hatten heute das nötige Glück und auch ein für uns ungewöhnlich erfolgreiches Überzahlspiel", sagte Trainer Rick Boehm, der mit Rämös Leistung "sehr zufrieden" war: "Sein erstes Spiel, der erste Sieg. Er hat einen sehr guten, einen sehr ruhigen Eindruck hinterlassen. Das tut der Mannschaft sicherlich gut." Das Ziel für Sonntag war denn auch, "gut zu starten und das Spiel für uns zu entscheiden". Die Löwen starteten tatsächlich gut, sie gingen durch Marcel Rodman 1:0 in Führung (32.) - doch trotz 42 weiteren Torschüssen sollte das der einzige Tölzer Treffer an diesem Abend bleiben. Die Füchse aus Weißwasser gewannen 3:1, statt bis auf einen Punkt an die Ostsachsen heranzurücken, haben die Löwen nun wieder sieben Zähler Rückstand auf Platz zwölf.

"Wir haben vernünftig gespielt, der Einsatz war in Ordnung", fand Boehm. Aber sein Team leistete sich zu viele individuelle Fehler, auch Rämö konnte da wenig richten. Der nächste Hoffnungsträger steht indes schon vor der Tür: Laut Geschäftsführer Christian Donbeck soll nach der Trennung von André Lakos noch ein Verteidiger verpflichtet werden. Am Freitag kommt Ravensburg nach Bad Tölz, das Team mit dem drittbesten Angriff der Liga. Ein Abwehrexperte könnte sicher helfen.

© SZ vom 16.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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