Eishockey:1:3 gewonnen

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Der Oberliga-Titel geht an die Tilburg Trappers, die sich in der Finalserie gegen die Tölzer Löwen durchsetzen. Der Süd-Meister tröstet sich mit dem Aufstieg in die DEL 2.

Von Johannes Schnitzler, Bad Tölz

Das Bild des verbeulten Boxers gab am Wochenende nicht nur Wladimir Klitschko ab, der Samstagnacht seinen WM-Fight gegen Anthony Joshua verlor. Auch die Tölzer Löwen waren niedergeschlagen. 3:4 hatten sie am Freitag das vierte Playoff-Finale bei den Tilburg Trappers verloren. Die Mannschaft aus den Niederlanden holte sich damit zum zweiten Mal nacheinander die Meisterschaft in der deutschen Eishockey-Oberliga, das Team von Bo Subr setzte sich in der Best-of-five-Serie mit 3:1 Siegen gegen die Löwen durch. Wie bei Klitschko-Joshua hatten sich beide Mannschaften noch einmal einen intensiven Schlagabtausch geliefert. Tölz lag bereits 0:2 zurück, ehe Christian Kolacny (31.), Florian Strobl (34.) und Johannes Huß (35.) innerhalb von nur vier Minuten das Spiel drehten. Doch Tilburg schlug zurück. Nicht einmal eine Minute später glich Mitch Bruijsten aus. Nationalspieler Diederick Hagemeijer (50.) entschied schließlich das Spiel und die Saison.

"Wir haben sogar brutal gefeiert", erzählt Trainer Kammerer

Johannes Sedlmayr saß nach der Schlusssirene mit starrem Blick auf dem Eis, Johannes Huß mit einem Handtuch um den Kopf in der Kabine, Iiro Vehmanen weinte. Als einer der Ersten fand Co-Trainer Benedikt Huß die Fassung wieder: "Wer hätte denn gedacht, dass wir so weit kommen?" In der Tat hätte am 2. Mai 2016 niemand geglaubt, dass die Löwen fast auf den Tag genau ein Jahr nach Trainingsbeginn die Saison als Aufsteiger in die DEL 2 beenden würden. Denn die Trappers besitzen zwar den Titel. Aber kein Aufstiegsrecht. Und so fanden die Löwen am Freitagabend dann doch noch einen Grund zum Feiern, und wie. "Wir haben sogar brutal gefeiert", erzählte Trainer Axel Kammerer. Bis 4 Uhr morgens ließen sich Tölzer und Tilburger gegenseitig hochleben, "es war eine richtig gute Atmosphäre dort", berichtete Kammerer. Am Sonntag ging die Party in Bad Tölz weiter. An diesem Mittwoch treffen sich Team, Trainer und Anhänger noch einmal zur offiziellen Abschlussfeier in der Stadiongaststätte (19 Uhr). Danach beginnt für die Verantwortlichen die Planung für die DEL 2. Die drängendsten Personalien sind Torwart und Trainer: Markus Janka, 37, hat sein Karriereende bekannt gegeben, Kammerer wird zur kommenden Saison den Oberligisten EV Landshut übernehmen. Als "Wunschkandidat" für seine Nachfolge hat Präsident Hubert Hörmann Nachwuchs-Koordinator Rick Boehm auserkoren.

© SZ vom 02.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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