Dritte Liga:Erste Niederlage in Liga drei

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Zum Verzweifeln: Wenige Zentimeter fehlten Petar Sliskovic zu einem Traumtor für Türkgücü. (Foto: Ronny Hartmann/Getty Images)

Aufsteiger Türkgücü München verwertet wie gegen Wehen vor einer Woche auch beim Gastspiel in Magdeburg seine Torchancen nicht und muss sich am Ende mit 0:2 geschlagen geben.

Von Stefan Galler, München

Es hätte die Szene des Drittligaspieltags, ja sogar des gesamten Fußballwochenendes werden können: Petar Sliskovic lag quer in der Luft, mit seinem Scherenschlag traf er die Kugel voll, doch anstatt sie im Kasten des 1. FC Magdeburg zu versenken, knallte der Mittelstürmer von Türkgücü München das Spielgerät an den linken Außenpfosten. "Den habe ich schon drin gesehen, das wäre der Ausgleich gewesen", sagte Trainer Alexander Schmidt nach der Partie am Freitagabend, die mit der ersten Saisonniederlage für den Aufsteiger endete. "Es waren genügend Chancen da, um ein Tor zu schießen", resümierte der sichtlich frustrierte Schmidt.

Derzeit ist in Sachen Abschluss ein bisschen der Wurm drin bei den Münchnern, die in den ersten drei Partien neunmal eingenetzt hatten, nach dem 0:0 gegen Wehen vor einer Woche nun aber auch beim 0:2 (0:1) in Magdeburg ohne Treffer blieben. "Wir müssen mal wieder ein Tor schießen", sagte Schmidt und verwies auf das Spiel am Dienstag (19 Uhr, Grünwalder Stadion) gegen Schlusslicht und Mitaufsteiger VfB Lübeck: "Da wollen wir die Scharte beseitigen und einen Heimsieg einfahren."

Am Vorwärtsdrang lag es nicht, dass Türkgücü in Magdeburg den Kürzeren zog: Zunächst vergaben Aaron Berzel (22.) und Sliskovic (30.) gute Chancen, doch dann schlug der Gastgeber zu: Eine Flanke von Andreas Müller von der linken Seite flog an Freund und Feind vorbei ins Tor (31.). "Der Gegner war quirlig, spritzig, spielstark. Bei uns war das Mittelfeld zu nah an der Abwehr, dann haben wir zu wenig Zugriff bekommen und zwangsläufig das 0:1 kassiert", analysierte Alexander Schmidt.

Nach der Pause hatten Furkan Kircicek (55.) und Sliskovic mit seinem spektakulären Seitfallzieher (74.) die besten Chancen für Türkgücü. "Das waren Schlüsselszenen, wir haben zumindest in der zweiten Hälfte besser ins Spiel gefunden", fand Schmidt. Auf der Gegenseite konnte Torwart René Vollath zunächst gegen Adrian Malachowskis Versuch das 0:2 noch verhindern (56.), das gelang ihm in der 81. Minute nicht, als Jürgen Gjasula eine Freistoßflanke zur Mitte brachte und Kai Brünker per Kopf den Deckel draufdrehte - 2:0 (81.).

"Wir sollten das nicht zu hoch hängen", sagte Vollath später am ARD-Mikrofon. "Diese Saison ist ein Marathon, kein Sprint." Nun gehe es darum, das Spiel "sauber" zu analysieren. Und auch der Keeper blickte sogleich wieder auf die englische Woche mit der Partie gegen Lübeck: "Wir stehen wieder auf und wollen im nächsten Spiel wieder gewinnen."

Trainer Schmidt fand dann auch noch einen positiven Aspekt: Der 18-jährige Omar Sijaric wurde bei seinem Debüt zur Pause eingewechselt. "Er hat für viel Betrieb gesorgt", lobte der Coach den Zugang aus der Nachwuchsabteilung des Zweitligisten 1. FC Heidenheim.

© SZ vom 19.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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