Beachvolleyball:Ziel erreicht

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Drei Duos aus der Region gehen entspannt in die deutsche Meisterschaft

Von Sebastian Winter, München

Sandra Ittlinger und Yanina Weiland haben am Mittwoch noch schnell ein selbst geschossenes Foto auf ihre Facebook-Seite hochgeladen. Es zeigt - aus dem Auto heraus - ein kleines Sträßchen inmitten grüner Landschaft. "Bis jetzt spielt uns das Navi noch einen kleinen Streich, aber bis morgen um 17 Uhr werden wir es hoffentlich geschafft haben", schrieben die beiden in Berlin lebenden Beachvolleyballerinnen des SV Lohhof im beistehenden Kommentar. Um 17 Uhr begann am Donnerstag ihr erstes Spiel bei der deutschen Meisterschaft in Timmendorfer Strand gegen die EM-Vierten Bieneck/Großner (Berlin). Es war bei Redaktionsschluss nicht beendet, aber eines stand da schon fest: Ittlinger und Weiland hatten es nach ihrem kleinen Orientierungsproblem noch rechtzeitig in das Ostseestrandbad geschafft. Es wäre auch sehr bedauerlich gewesen, wenn das Duo seine allererste DM verpasst hätte.

Sportlich hatten sich die Wahl-Berlinerinnen recht souverän für den Höhepunkt der deutschen Serie qualifiziert, im Gegensatz zum zweiten Lohhofer Team, Michaela Henry und Sabine Schulz. Sie waren erst durch ihren fünften Platz beim letzten Beach-Cup in Nürnberg ins Feld der sechzehn besten deutschen Duos gerückt, nach einem hauchdünnen Sieg gegen ihre unmittelbaren Konkurrentinnen. Am Donnerstagabend trafen sie nun auf die WM-Zweiten Karla Borger und Britta Büthe (MTV Stuttgart). "Wir haben gar nicht mehr daran geglaubt, überhaupt hierher zu fahren", sagt Schulz. "Mei, und jetzt freuen wir uns halt, dass wir da sind."

Henry und Schulz hatten sich schon 2012 und 2013 für die DM qualifiziert, beim ersten Mal wurden sie 13., bei der zweiten Teilnahme Neunte. Nach dem diesjährigen Turnier soll Schluss sein, zumindest Schulz ist sich da sehr sicher: "Für mich wird es definitiv das letzte Mal sein." Für die Lehrerin Schulz und die Ärztin Henry, die einen Sohn hat, ist der Aufwand mit den Trainings, den weiten Anfahrten und den vielen Turnier-Wochenenden mittlerweile zu groß geworden. Für Ittlinger und Weiland ist das kein Problem, sie sind extra wegen ihrer Beachvolleyball-Karrieren nach Berlin gezogen und werden dort am Bundesstützpunkt professionell betreut. Beide Lohhofer Duos wollen zumindest ein Spiel gewinnen. Am Freitag haben sie in ihrer jeweils zweiten Partie weitaus weniger schwierige Gegnerinnen als am Donnerstag, das ist schon jetzt klar.

Ein Duell zu gewinnen, das haben sich auch Benedikt Doranth und Max Hauser vorgenommen. Die Herrschinger, die auf Sand für den MTV München spielen, haben sich wie Ittlinger/Weiland erstmals für die Beachvolleyball-DM qualifiziert. Und wie Henry und Schulz haben auch Doranth und Hauser angekündigt, den großen Aufwand künftig nicht mehr betreiben zu wollen. Zu verlieren haben sie nichts, wenn für sie am Freitag gegen die Zweiten der Setzliste und EM-Fünften von 2013, Walkenhorst/Windscheif (Solingen Volleys), das Turnier beginnt. So geht es allen drei Duos aus der Region. Ihr Ziel haben sie längst erreicht.

© SZ vom 29.08.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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