Beachvolleyball:TV-Türme und T-Shirt-Kanonen

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Das Masters im Ebersberger Klosterbauhof ist das lukrativste der Saison. Trotzdem haben manche Duos bis zuletzt nicht fest zugesagt - weil es in Münster ein noch verlockenderes Event gibt.

Von Sebastian Winter, Ebersberg

200 Tonnen Sand sind normalerweise vonnöten, um einen Centercourt für ein Beachvolleyball-Turnier in der Stadt aufzubauen. In Ebersberg geht diese Rechnung nicht auf, die Veranstalter brauchen 350 Tonnen - weil der Boden des Klosterbauhofs nicht eben, sondern schräg ist. 1,20 Meter musste Dieter Heidrich ausgleichen vor diesem Wochenende, an dem nicht irgendein Mastersturnier der bayerischen Serie stattfindet, sondern das punkte- und preisgeldmäßig lukrativste der Saison.

Ausrichter Heidrich erzählt fast schwärmerisch von den Neuerungen im Vergleich zu den Vorjahren. Zwei TV-Türme am Rande der knapp 1000 Zuschauer fassenden Tribüne sollen dem Bayerischen Fernsehen als Livesender die Arbeit erleichtern. Die Schiedsrichter haben Mikrofone, was die Transparenz ihrer Entscheidungen erhöht. Es gibt elektronische Anzeigetafeln, auf denen auch die Ergebnisse bei den Nebencourts am Volksfestplatz zu sehen sind. Die T-Shirt-Kanone und die Speiseeisrunden gab es hingegen schon bei früheren Auflagen.

Den Veranstalter ärgert, dass parallel ein Cup in Münster ist

Das Ebersberger Turnier hat sich längst als eines der stimmungsvollsten in Bayern etabliert, ein Punkt ärgert Heidrich aber: "Dass parallel ein Cup in Münster stattfindet" - anders als ursprünglich geplant. Das noch hochwertigere Turnier der deutschen Serie steht nun in Konkurrenz zum Ebersberger Masters, und mopst Heidrich starke Spieler, die in Westfalen auf noch mehr Preisgeld und Punkte hoffen. Dazu kommt die fehlende Planungssicherheit für Heidrich. Denn einige Duos, wie Wolf/Wolf, die in Ebersberg an eins gesetzten 14. der deutschen Männer-Rangliste, haben für die Qualifikation in Münster gemeldet - und behalten es sich vor, im Falle eines Scheiterns und nach einer nächtlichen Fahrt in den Süden in Ebersberg zu starten. Die Ex-Lohhoferin Yanina Weiland plant mit ihrer Partnerin Viktoria Seeber genauso.

So zählen vorerst Mäurer/Westphal (Berlin), die bayerischen Meister Schlegel/Kroha (Herrsching/Zirndorf) und die Lokalmatadoren Schmid/Wagner zu den Favoriten. Auch bei den Frauen treten Duos aus der erweiterten deutschen Spitze an. Und Michaela Henry, viermalige bayerische Meisterin, feiert nach zwei Jahren Pause ihr Comeback.

© SZ vom 09.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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