Sendling-Westpark:Trennwand oder Zaun

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Die Anwohner des Max-Seidl-Wegs sollen vor dem Lärm der Autos geschützt werden, die aus dem Südwest-Tunnel rollen

Von Berthold Neff, Sendling-Westpark

Noch ist unklar, wie genau die Wand aussehen wird, die den Anwohnern am Max-Seidl-Weg wenigstens einen Teil des Lärms und der Abgase der etwa 23 000 Autos am Tag erspart, die nach dem Verlassen des Tunnels an ihnen vorbei Richtung Garmischer Autobahn rollen. So gut wie fest steht aber, dass sie gebaut wird. Sie soll auch sicherstellen, dass spielende Kinder aus dem unmittelbar an die Hauptverkehrsstraße angrenzenden verkehrsberuhigten Bereich nicht plötzlich vor ein Auto laufen.

Das Baureferat prüft derzeit mehrere Varianten: Zaun mit Hecke, Trennwand mit einbetonierten Stahlträgern und Holzelementen sowie eine Trennwand mit Lärmschutzelementen. Noch in diesem Jahr soll im Gespräch mit den Anwohnern und dem Bezirksausschuss geklärt werden, welche Variante am effektivsten ist. Das Projekt könnte noch aus dem Budget finanziert werden, das die Stadt für den Bau des Südwest-Tunnels bewilligte.

Die Hoffnungen waren groß, das mit der Eröffnung des Südwest-Tunnels im Sommer 2015 die Belastung der Anwohner durch den Autoverkehr des Mittleren Rings spürbar sinken werde. Da jedoch mehr Verkehr an der Oberfläche verblieben ist als zunächst angenommen, leiden vor allem die Anwohner am Max-Seidl-Weg und an der Mainburger Straße an der täglichen Verkehrslawine. Sie forderten, unterstützt auch von der Bürgerversammlung im Herbst 2018 und vom Bezirksausschuss Sendling-Westpark, den Bau einer Trennwand. Der BA-Vorsitzende Günter Keller (SPD) hat in dieser Sache immer wieder bei der Stadt nachgehakt und schließlich erreicht, dass man im Baureferat ein Einsehen hatte und in den Bau einwilligte.

Die Stadt pocht jedoch darauf, dass man keinesfalls eine Lärmschutzwand errichte, denn dazu sei man anhand der nicht erreichten Grenzwerte gar nicht verpflichtet. Dies gelte auch für die Luftschadstoffe, "da die zulässigen Grenzwerte nach Auswertung der durchgeführten Messungen eingehalten werden". Allerdings räumt das Baureferat ein, dass noch in diesem Jahr weitere Messungen vorgesehen sind, darunter "im Speziellen dann auch ein Messpunkt am Max-Seidl-Weg".

Davon abgesehen sehe man aber ein, dass die örtliche Situation an dieser Stelle verbessert werden könnte. Mit einer einfachen Trennwand, zum Beispiel einem bis zu zwei Meter hohen, bepflanzten Zaun, könne man "die Sicherheit für Kinder in dem jetzt als Spielstraße gewidmeten Bereich Max-Seidl-Weg/Mainburger Straße" weiter erhöhen, so das Baureferat in seiner Beschlussvorlage für die jüngste BA-Sitzung.

Sebastian Uhl, Sprecher der Anwohner, zeigte sich zufrieden angesichts der nun angepeilten Lösung. Die BA-Mitglieder votierten einstimmig dafür, so zu verfahren. Die Details der Trennwand sollen nun im Konsens mit Anwohnern und Experten erarbeitet werden.

© SZ vom 02.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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